Neue Berichte und Prüfungen Woran es bei der Pflege in Düsseldorf hapert

Düsseldorf · Ein neuer Atlas vergleicht bundesweit Pflegedefizite in den Städten und Kreisen. Wie Düsseldorf dabei abschneidet.

Auch Dokumentationspflichten (hier die Azubis Keanu Strek und Ramona Ross im Hans-Jeratsch-Haus der Awo) gehören zu den Standards, die in regelmäßigen Abständen überpüft werden.

Foto: Anne Orthen (orth)

Das wissenschaftliche Institut der Allgemeinen Ortskrankenkassen (WIdO) stellt Düsseldorf bei einem bundesweiten Vergleich sogennanter „kritischer Pflegeereignisse“ ein insgesamt durchschnittliches Zeugnis aus. Anhand von Abrechnungsdaten hat das Institut drei Kategorien erfasst: Krankenhausaufenthalte von dementen Heimbewohnern wegen Dehydrierung, die dauerhafte Verordnung von Anti-Psychotika bei dementen Heimbewohnern sowie die Klinikaufenthalte von Bewohnern mit und ohne Demenz in den letzten 30 Tagen ihres Lebens. Dabei gilt die Faustformel: Je niedriger der Prozentsatz der von einem dieser drei Ereignisse betroffenen Bewohner desto besser ist in der betreffenden Stadt der Versorgungsstandard. „Dabei orientieren wir uns an den Leitlinien für eine fachgerechte Versorgung von Menschen in Pflegeeinrichtungen“, sagt Antje Schwinger, die im Institut den Forschungsbereich Pflege leitet. Danach gelten Klinikaufenthalte, weil ein Bewohner viel zu wenig getrunken hat, als überwiegend vermeidbar. Ebenso wie die dauerhafte Gabe bestimmter Psycho-Pharmaka. „Das muss eine Ausnahme und nur von vorübergehender Dauer sein“, sagt Schwinger. Ähnlich sei es bei den Klinik-Einweisungen am Lebensende. Grundsätzlich gelte hier, dass Menschen die Chance haben müssen, in ihrer gewohnten Umgebung vom Leben und von Angehörigen Abschied zu nehmen.