Wende in Düsseldorfer Raubprozess Mitangeklagte hat Ex-Freund aus Rache falsch beschuldigt

Düsseldorf · Weil er ihr seine Schulden nicht zurückzahlte, hat eine 28-Jährige ihren Ex beschuldigt, einen Kiosk überfallen zu haben. Dabei hat sie die Tat offenbar mit jemand anderem begangen.

Schon bei Prozessbeginn hatte der Angeklagte (links, mit Anwalt Markus Horstmann) die Beschuldigungen seiner Ex-Freundin (mit Anwalt Reinhard Leis) zurückgewisen.

Foto: wuk

(wuk) Mit Entschuldigungen ringsum bei den Beteiligten im Gerichtssaal hat eine 27-jährige Angeklagte für eine verblüffende Kehrtwende in einem Raubprozess beim Landgericht gesorgt. Zu Verhandlungsbeginn im August hatte sie noch beteuert, sie habe unfreiwillig und völlig arglos ihrem mitangeklagten Ex-Freund (28) zur Flucht vom Tatort verholfen, als er im Juli 2021 in Benrath einen Kiosk überfallen habe. Der Ex-Freund hatte diese Tat stets bestritten. Und im Prozessverlauf gab die Frau tatsächlich zu, dass sie ihn falsch belastet hatte.  Ihr Ex-Partner wurde trotzdem nicht komplett freigesprochen: Nachdem er sechs Betrügereien bei Ebay zugegeben hatte, bekam er jetzt acht Monate Bewährungsstrafe. Die 28-Jährige wurde zu zwei Jahren Haft verurteilt, die ebenfalls zur Bewährung ausgesetzt wurden.