Nicht nur unter Fußballfans, auch auf dem Spielfeld kommt es mitunter zu Auseinandersetzungen. So auch in einem Fall, der sich 2020 auf einem Düsseldorfer Sportplatz ereignet haben soll und nun vor dem Amtsgericht verhandelt wird. Ein 34-Jähriger soll drei Personen „körperlich misshandelt“ haben, wie die Staatsanwaltschaft in ihrer Anklageschrift am Freitag verlas. Konkret soll es nach Abpfiff zu einer Auseinandersetzung zwischen zahlreichen Personen gekommen sein. Der Angeklagte soll einem Mann gezielt mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Der Geschädigte habe eine Platzwunde am Auge mit Blutung erlitten und sei im Krankenhaus behandelt worden. Eine weitere am Boden liegende Person soll der Angeklagte gemeinschaftlich mit Mitspielern geschlagen und gegen Körper und Kopf getreten haben. Das Opfer habe das Bewusstsein verloren, Schwellungen am Hinterkopf, eine Schürfwunde im Gesicht sowie ein Schädelhirntrauma davongetragen. Einer dritten Person, die zu Hilfe eilen wollte, habe er auf ähnliche Weise Verletzungen zugefügt. Eine Verhandlung und Zeugenvernehmung fanden jedoch am Freitag nicht wie geplant statt. Verteidiger Georg Heusler bat die Richterin um ein Rechtsgespräch: Er habe Zweifel daran, dass sein Mandant der gesuchte Täter sei. „Mein Mandant ist Bauernopfer eines Fußballspiels zwischen einer deutsch- und einer türkischstämmigen Fußballmannschaft. Obwohl die Spieler alle die Trikots ausgezogen hatten, wurde die Ordnungsnummer meines Mandanten benannt und dieser als Schuldiger befunden. Die Spieler sehen allerdings gleich aus“, so Heusler. Sein Mandant bestreite die Tat. „Der Angeklagte wurde der Tat beschuldigt, weil er ein Vorstrafenregister mit entsprechenden Verurteilungen aufweist.“ Auch einen rassistischen Hintergrund schließt Heusler nicht aus. Aufgrund des Nicht-Erscheinens zweier Zeugen stimmte die Richterin einer Terminverlegung zu. Für den nächsten Verhandlungstag am 19. Januar werde Heusler „die komplette Fußballmannschaft als Zeuge laden“, sagte er.