Die Verteidigungslinie der jungen Frau hält nicht lange an diesem Freitagvormittag im Düsseldorfer Amtsgericht. Ihr wird vorgeworfen, über eine rote Ampel gefahren zu sein, und das, als diese schon mehr als eine Sekunde Rot zeigte: ein sogenannter qualifizierter Rotlichtverstoß, auf den zwei Punkte im Fahreignungsregister, 200 Euro Bußgeld und ein Monat Fahrverbot stehen. Dagegen hat die 21-Jährige Einspruch eingelegt, jetzt wird verhandelt. Sie ist mit ihrer Anwältin und ihrer Mutter in den Gerichtssaal gekommen. Das Ansinnen ist klar: Der Bußgeldbescheid soll aufgehoben werden, sie bestreitet, die Person auf dem Blitzerfoto zu sein. Sollte sich herausstellen, dass sie es doch ist, soll zumindest das Fahrverbot zurückgenommen werden, sagt die Anwältin: Die junge Frau brauche das Auto. Dafür würde ihre Mandantin auch ein höheres Bußgeld in Kauf nehmen. Die Strategie in Kurzform: „Erstens ist sie das nicht und zweitens ist sie auf den Führerschein angewiesen.“
Ordnungswidrigkeiten am Amtsgericht Düsseldorf „Die Ampel war natürlich grün – jedenfalls nicht dunkelrot“
Düsseldorf · Rotlichtverstöße, Falschparken, zu schnelles Fahren: Pro Monat werden Hunderte Ordnungswidrigkeiten am Amtsgericht verhandelt, oft im Halbstundentakt. Vieles ist anders als bei großen Verfahren, weniger wichtig sind die kleinen aber nicht.
02.05.2025
, 06:00 Uhr