Doch durch einen cleveren Mitarbeiter des Edelsteinprofis flog der Schwindel schnell auf. Jetzt landet der Verkäufer deswegen unter Betrugsanklage auf der Anklagebank einer Amtsrichterin. Gegen seinen Kumpan soll demnächst getrennt verhandelt werden. Nur einmal hatte sich der Juwelier-Mitarbeiter vom schönen Schein der gelieferten Steine blenden lassen. Bei einer ersten Bestellung von drei Diamanten unter jener „Firmenadresse“ war der Kunde noch hereingefallen: 2000 Euro hat er für drei lose Steine im Brilliantschliff bezahlt, doch statt echter Kohlenstoffverbindungen hat er nur drei Stück Miossant erhalten, die aus reinem Siliziumkarbid hergestellt werden. Auf den ersten Blick können solche Moissanite (bestehend aus einem natürlich vorkommenden Mineral) tatsächlich wie Diamanten funkeln. Doch in Farbe, Feuer, Brillianz und vor allem im Preis liegen beide Sorten weit auseinander. Um diese Betrügertricks aufzudecken, hat der Mitarbeiter jenes City-Juweliers aber nicht einfach die Polizei eingeschaltet, sondern sich selbst zum Detektiv ernannt: Mit einer neuerlichen Bestellung unter dieser Adresse hat er dort noch einmal sechs „Diamanten“ geordert, diesmal für insgesamt 7000 Euro. Die Lieferanten vertrauten dabei offensichtlich so sehr auf den trügerischen Schein ihrer falschen Ware, dass der Angeklagte und sein Komplize die Ware sogar eigenhändig beim Juwelier abgeliefert haben sollen. Dabei schnappte die sorgsam gestellte Falle jedoch zu: Beide wurden nicht mit den erhofften 7000 Euro entlohnt, sondern von der Polizei in Empfang genommen. Eine Aussage zu den Betrugsvorwürfen haben beide danach allerdings nicht geliefert. Nur wollen sie den Juwelier-Angestellten angeblich während der Auslieferung treu und gewissenhaft darüber informiert haben, dass er hier keine Diamanten bekam, sondern Moissanite. Ob das den 28-Jährigen jetzt vor einem Betrugs-Urteil bewahrt, will die Richterin am 10.Oktober entscheiden.
Prozess in Düsseldorf Juwelier wurde mit falschen Juwelen betrogen
Düsseldorf · (wuk) Diamanten sind angeblich nicht nur beste Freunde der Frauen – auch als Betrugsobjekt sollen sie sich ganz prächtig eignen. Darauf soll ein 28-Jähriger im Oktober 2022 vertraut haben. Mit einem Komplizen habe er damals angeblich sechs falsche Diamanten ausgerechnet einem Juwelier unterschieben wollen.
27.07.2023
, 06:00 Uhr