Prozess in Düsseldorf Warum ein Urlaubssouvenir zu Hause 1000 Euro teuer wird

Düsseldorf · Bei Reise-Souvenirs als Urlaubsmitbringsel kann man nicht vorsichtig genug sein. Das hat ein Krankenpfleger (27) nach eigenen Angaben jetzt schmerzhaft gelernt. Mit 1500 Euro Strafe war er laut Strafbefehl belegt worden, weil er vom Griechenland-Trip mit seiner Freundin im April eine Schnitzerei mitgebracht hatte, die er nach der Landung in Düsseldorf sofort wieder los wurde.

Letztlich muss der Angeklagte 1000 Euro Strafe zahlen.

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Denn dieses Mitbringsel war aus Elfenbein: Zwei Krokodile Maul an Maul, die beide an einem Leib zerren. Allein der Kauf solcher Stücke ist strafbar, erst recht der Versuch, solches Elfenbein illegal einzuführen. Doch weil der Krankenpfleger die Strafe nicht zahlen wollte, kam es am Donnerstag zum Prozess beim Amtsgericht. „Ein landestypisches Mitbringsel aus Griechenland scheint mir das nicht zu sein“, befand Richter Marcel Dué bei Durchsicht der Fotos von der Schnitzerei in der Gerichtsakte. „Ich wusste nicht, dass es Elfenbein war, als ich es gekauft habe“, so der Angeklagte kleinlaut. Am vorletzten Urlaubstag in Athen habe er das martialische Objekt auf einem Flohmarkt entdeckt und für 80 Euro gekauft. Auch dieser Preis sei ihm für echtes Elfenbein viel zu niedrig vorgekommen. Jetzt weiß er: „Ich war wirklich naiv, hätte den Verkäufer viel mehr nach Details fragen sollen!“