Da sich damals alle Vorwürfe in Luft auflösten, wurde er wegen Missbrauchs von Notrufen zu 50 Tagessätzen zu je 40 Euro verurteilt. Über seinen Einspruch dagegen verhandelt ein Amtsrichter am Aschermittwoch. Mit einem Kumpan war der Angeklagte zum Karnevalsstart am Rhein unterwegs gewesen. Nach etlichen Club-Besuchen in der Altstadt war das Duo in Hafennähe eingekehrt. Frühmorgens gegen fünf Uhr sollte die Sause zu Ende gehen. Das fand zumindest der 36-Jährige. Er hatte den Nacht-Club verlassen, während sein Kumpan noch mit Club-Angestellten diskutieren wollte. Laut Anklage ist dem 36-Jährigen diese Wartezeit auf den Begleiter auf die Nerven gegangen. Per Handy soll er sich an den Polizei-Notruf gewendet haben, um dort eine Schlägerei zu melden. Angeblich würde sein Kumpan von Türstehern verprügelt. Kurz danach stellte sich aber heraus, dass der 36-Jährige die Polizeikräfte wohl nur aus Ungeduld und Langeweile alarmiert hatte. Als die Beamten eintrafen, haben alle Beteiligten die Situation komplett anders geschildert. Der Kumpan des Angeklagten hatte mit Türstehern lediglich darüber diskutiert, ob er im Club gekaufte Flaschen auf dem Heimweg mit nach draußen nehmen durfte. Einen verbalen Streit oder gar Handgreiflichkeiten habe es nicht gegeben, stellten beide Seiten sofort klar. Zu Schlägen gegen den diskutierfreudigen Gast sei es nie gekommen. Damit erfüllte der Anruf des ungeduldigen 36-Jährigen alle Voraussetzungen für einen strafbaren Missbrauch des Notrufs. Schriftlich hatte das Amtsgericht gegen den Angeklagten die Strafe verhängt. Mit seinem Protest dagegen bringt er den Fall am 14.Februar jetzt aber zur Überprüfung in einer mündlichen Verhandlung.