(wuk) Gemeinsam müssen zwei Streithähne aus der Altstadt jetzt auf die Anklagebank beim Amtsgericht. Ab Freitag kommender Woche (23. August) wird gegen das Prügel-Duo (33/37) unter dem Vorwurf gegenseitiger Körperverletzung verhandelt – und auch darüber, dass ein Streitschlichter (42) bei jener Prügelei der Angeklagten schwer verletzt worden war. Durch eine abgebrochene Glasflasche sei dem Schlichter ein Unterarm regelrecht zerfetzt worden, so die Anklage. Proppenvoll sei die Altstadtgasse an jenem Septemberabend 2021 gewesen, schilderte das schwer verletzte Opfer. Mit zwei Freunden habe er sich kurz nach Mitternacht durch die Menschenmenge drängeln müssen, habe kurz den Kontakt zu seinen Begleitern verloren. Kaum sah er sie wieder, hatte ein Fremder einen seiner Freunde am Kragen gepackt. Beide Männer sollen nach einem Wortstreit schnell zu groben Tätlichkeiten übergegangen sein, so die Anklage. Was der 42-Jährige zunächst nicht wahrnahm: Der Fremde (33) hatte eine Glasflasche auf dem Hinterkopf seines Kontrahenten zerschlagen, hielt den Flaschenhals in der Hand. Beim Gerangel, in das der 42-Jährige eingreifen wollte, um die Streithähne zu trennen, habe er nach Blut an seinem rechten Arm gespürt. Durch den zersplitterten Flaschenhals waren Muskeln, Sehnen und Nerven seines Unterarms durchtrennt worden. Für den selbstständigen Hausmeister war das der Auftakt zu einem langen Leidensweg. Operationen, Physio- und Ergotherapien waren nötig, um die Verletzungsfolgen zu behandeln. Der 42-Jährige beklagt, dass er als Hausmeister nicht mehr oder nur eingeschränkt arbeiten konnte und permanent nahe am Existenzminimum leben müsse. Dem 33-jährigen Angeklagten, der die Glasflasche als Waffe eingesetzt haben soll, wird gefährliche sowie fahrlässige Körperverletzung angelastet. Dem 37-jährigen Begleiter des verletzten Hausmeisters wird vorgeworfen, dass er mit Straßenschuhen mehrfach auf den Oberkörper des Kontrahenten eingetreten haben soll, obwohl der 33-Jährige am Boden gelegen habe.