Wärmewende in der Landeshauptstadt Darum wollen die Stadtwerke den Fernwärme-Absatz verdoppeln

Düsseldorf · Bis Mitte 2025 soll die kommunale Wärmeplanung stehen. Für die Stadtwerke ist der Fernwärme-Ausbau eine Herausforderung.

 Das Erdgaskraftwerk Lausward, effizientestes Gas- und Dampfturbinenkraftwerk weltweit, erzeugt Strom und Fernwärme.

Das Erdgaskraftwerk Lausward, effizientestes Gas- und Dampfturbinenkraftwerk weltweit, erzeugt Strom und Fernwärme.

Foto: picture alliance / Jochen Tack/Jochen Tack/DPA

In Düsseldorf soll der Ausbau der Fernwärme einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität leisten. „Wir haben uns in unserer Strategie zum Ziel gesetzt, den Fernwärmeabsatz bis 2035 nahezu zu verdoppeln“, sagt René Schleucher, Sprecher der Düsseldorfer Stadtwerke. Im Fokus steht dabei die Verdichtung des bestehenden Leitungsnetzes. „Wir werden in Stadtteilen, die bereits zu einem der bestehenden Fernwärmenetze gehören, weitere Leitungen verlegen und so neue Kapazitäten schaffen“, sagt Schleucher. Perspektivisch könnten darüber hinaus weitere Quartiere erschlossen werden, die noch nicht zu einem der derzeit ausgewiesenen Netz-Gebiete gehören. „Grundsätzlich kommen dafür Straßenzüge mit eher verdichteter Bauweise infrage“, meint der Sprecher. Derzeit gibt es in Düsseldorf circa 7000 Fernwärme-Anschlusspunkte. Hinter einem solchen Punkt befinden sich häufig mehrere Wohneinheiten. Den geplanten Zuwachs bemisst der Versorger über die zusätzliche Anschlussleistung pro Jahr. Derzeit liegt dieses Plus bei 15 bis 20 Megawatt, 2026 sollen es dann 30 Megawatt sein. „Ein ambitioniertes Ziel“, stellt das Unternehmen fest. Tatsächlich stellt der geplante Ausbau die Stadt vor große Herausforderungen. Denn bislang wird ein erheblicher Teil der Fernwärme mit fossilen Energieträgern, vor allem mit Gas, hergestellt. Doch das soll sich ändern. Das Stichwort heißt: Dekarbonisierung, also eine Reduzierung des bei der Wärmeproduktion anfallenden CO2. Denn die Fernwärme ist Teil der geplanten Wärmewende und soll einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität leisten, die Düsseldorf für das Jahr 2035 anstrebt. „Bislang werden bei den privaten Haushalten in Düsseldorf 85 Prozent der Wärmeversorgung über Gas abgedeckt, zwölf Prozent über Holz, Öl und Kohle. Der Anteil der Fernwärme liegt hier erst bei drei Prozent“, sagt Stefan Wenzel, im städtischen Umweltamt verantwortlich für kommunales Klimamanagement. Deutlich höher sei der Anteil der Fernwärme an der Gesamtversorgung dagegen im gewerblich-industriellen Bereich (22 Prozent) sowie in städtischen Einrichtungen (13 Prozent).