Prozess in Düsseldorf Maskierter Überfall auf Tankstelle – sieben Jahre Haft für Räuber

Düsseldorf · Mit einem weißen Damenstrumpf maskiert und einem Schraubenzieher in der Hand hatte ein drogenkranker 38-Jähriger in Düsseldorf eine Tankstelle überfallen. Nun wurde er vom Landgericht zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Die vom Verteidiger angeregten Entzugstherapie lehnte die Kammer ab.

Das Gebäude von Landgericht und Amtsgericht in Düsseldorf (Symbolbild).

Foto: dpa/Martin Gerten

Die Sachlage war schon vor dem letzten Verhandlungstag klar: Es gab Videoaufnahmen des Tankstellenüberfalls, eine verlässliche Zeugenaussage der Kassiererin und ein Geständnis des Angeklagten. Und doch gingen die Vorstellungen von Staatsanwaltschaft und Verteidigung weit auseinander: Während die Staatsanwältin einen besonders schweren Fall sah und auch wegen der vielen Vorstrafen des 38-jährigen Angeklagten eine hohe Freiheitsstrafe von sieben Jahren und zehn Monaten forderte, plädierte der Verteidiger auf eine Strafe von vier Jahren und neun Monaten – und trug es der Kammer zudem an, dem schwer drogenkranken Mann die Möglichkeit einer Entzugstherapie im Maßregelvollzug zu ermöglichen. Das sei „sein letzter Schuss“, sagte der 38-Jährige, als er traditionsgemäß das letzte Wort erhielt.