Kirchenkrise in Düsseldorf Katholiken fordern Klarheit über Woelkis Zukunft

Düsseldorf · Dass ein Mettmanner Pfarrer ermahnt wurde, weil er auch queere Menschen segnet, frustriert Seelsorger und Gläubige. Die Gemeinden wollen nach vorne schauen, viele setzen auf einen Neubeginn an der Spitze.

Trotz der Proteste im Vorfeld kam Kardinal Woelki im September 2021 zur Firmung nach St. Margareta. Damals nutzte er den Hintereingang.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Die katholische Kirche steckt in einer ihrer tiefsten Krisen. Immer wieder müssen sich engagierte Laien und Gläubige rechtfertigen. Tenor: Warum seid ihr nicht längst ausgetreten? Eine besondere Rolle spielt dabei auch in Düsseldorf der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki. Ihm streckte ein Teil der Gerresheimer Katholiken im Mai 2021 rote Karten entgegen. Ein in dieser Form außergewöhnlicher und bundesweit Wellen schlagender Protest gegen den Umgang des Erzbistums mit Missbrauchsfällen und gegen den Reformstau. Doch auch zweieinhalb Jahre später ist der Kardinal weiter im Amt. Und sein Erzbistum sorgt erneut für Reibung, wie zuletzt mit der Maßregelung des Mettmanner Pfarrers Herbert Ullmann, der in einem Gottesdienst alle Liebenden, darunter auch queere Menschen, gesegnet hatte und das künftig so nicht mehr tun soll.