(ur) Auf den ersten Blick scheint es noch winterlich still zu sein im Bienenstock. Und doch sind sie schon aktiv, die fleißigen Arbeiterinnen, päppeln die Brut für die nächste Flugsaison, die mit der Frühlingsblüte beginnen wird. „Dabei handeln sie nach einer straffen Organisation“, sagt der Bienenforscher Martin Beye. Der Professor für Evolutionsgenetik an der Heinrich-Heine-Universität untersucht die Erbanlagen der Honiglieferanten und hat mit seinem Team soeben ein neues Gen gefunden, das für die unterschiedliche Entwicklung der Augen verantwortlich ist. Denn männliche Bienen sind, im Gegensatz zu ihren weiblichen Verwandten, mit ziemlich großen Glubschaugen ausgestattet. „Vom Unterschied der Geschlechter lebt die biologische Vielfalt“, sagt Beye. Auch bei den Bienen sind die Differenzen ohne Mikroskop zu erkennen und bestimmen offenbar auch das unterschiedliche Verhalten: Weibliche Tiere (die Arbeitsbienen) haben viel kleinere Hinterteile als ihre männlichen Artgenossen – und kleinere Augen. „Wie diese Geschlechtsunterschiede während der Evolution entstanden und später reguliert wurden, war nur unvollständig bekannt.“
Forschungsprojekt in Düsseldorf Studie bringt das Bienenleben näher
Düsseldorf · Evolutionsgenetiker der Uni entschlüsselten die Gene von „Apis mellifera“ und fanden heraus, warum männliche Tiere Glubschaugen haben.
14.03.2023
, 06:00 Uhr