Auf einmal wird es still im Klassenzimmer. Manfred Hüllen, 85 Jahre alt, blickt in betretene Gesichter. Gerade hat er den Neuntklässlern der Wilhelm-Ferdinand-Schüßler-Schule in Rath von dem Tag erzählt, als er seine Schwester verlor. 1944 war das, in der Endphase des Zweiten Weltkrieges. Sie war von einem Lkw der Wehrmacht überfahren worden, dessen Fahrer panisch vor einem Angriff alliierter Tiefflieger flüchtete. Hüllens Stimme bricht, als er das beschreibt. Er muss innehalten, ehe er weiterspricht. So ein Erlebnis sei schwer zu vergessen, sagt er. „Sie war plötzlich weg. Durch den Krieg.“
Zeitzeuge des Zweiten Weltkriegs „Angst zu haben, ist keine Lösung“
Düsseldorf-Rath · Der 85-jährige Rather war erst acht, als er den Tod des Mädchens miterlebte. Als einer der letzten Zeitzeugen berichtet er in Düsseldorfer Schulen vom Horror des Weltkriegs. Dazu bewogen hat ihn der erstarkende Rechtsextremismus.
15.11.2024
, 06:00 Uhr