Terror und Gewalt Wie der Krieg in Nahost Düsseldorfs Schulen herausfordert

Düsseldorf · Der Terrorangriff der Hamas auf Israel und das Vorrücken des israelischen Militärs im Gaza-Streifen sorgen bei Düsseldorfer Schülern für Betroffenheit und Diskussionen. Bei der Präsenz des Themas im Unterricht und auf dem Schulhof gibt es allerdings – je nach Standort – erhebliche Unterschiede.

Auf dem Schulhof der Joseph-Beuys-Gesamtschule (v.l.): Kevin, Houda, Nora und Fouad sprechen über den Krieg im Nahen Osten.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

„Wir reden viel und oft darüber, ab und zu im Unterricht, vor allem aber auf dem Schulhof und in unserer Freizeit“, sagt Joussef. Der Bilker geht in die 13. Jahrgangsstufe der Joseph-Beuys-Gesamtschule in Oberbilk und weiß, wie stark das Thema emotionalisiert. „Manchmal wird es auch laut, weil die Meinungen einfach zu unterschiedlich sind, aber dass man danach mit jemandem nicht mehr sprechen würde, ist noch nicht passiert“, sagt der 20-Jährige. Dass es enormen Redebedarf gibt, nimmt auch Wojciech so wahr. „Ganz viel passiert auf der privaten Ebene“, sagt der 18-Jährige. Viele Kriegsbilder und unzählige Kommentare fluten über Social Media die Smartphones der Jugendlichen. „Da sieht man dann Dinge, die im Fernsehen überhaupt nicht gezeigt werden“, sagt Fouad. Der 18-Jährige ist entsetzt über das Ausmaß der Gewalt. „Das, was am 7. Oktober passiert ist, kann niemand rechtfertigen und es war auch aus Sicht des Islam komplett falsch“, sagt er. „Aber ich finde es wichtig zu zeigen, dass es auch in Gaza sehr viel Leid gibt bei Menschen, die nie die Hamas unterstützt haben und die nie einen Krieg wollten.“