Bauprojekt in Düsseldorf Tief in der Grube – wie die Drogenszene das „Grand Central“ besiedelte

Düsseldorf · Wo einmal das Bauprojekt „Grand Central Düsseldorf“ entstehen soll, ist eine Parallelwelt gewachsen. In der Baugrube leben Drogenabhängige, rauchen Crack, spritzen Heroin und verkaufen ihre Körper für die nächste Dosis. Und niemand sieht hin.

Ilya lebt auf der Brachfläche, auf der das „Grand Central Düsseldorf“ entstehen soll. Seine Kleidung fischt er sich aus Altkleidercontainern.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Durch den Bauzaun, den wilde Sträucher längst überwuchern, sind sie kaum zu sehen. Doch sie sind überall. Nicht mitten in der Brache, sondern an ihren Rändern. Sie hocken in den Gebüschen und zwischen den wackligen Hütten aus Bauzäunen und Planen, sie kaufen Crack oder spritzen Heroin, schlafen in den zusammengefallenen Zelten und verkaufen ihre Körper für die nächste Dosis. Ihr Zuhause ist eine Baugrube, ein riesiges Loch, das einer Mondlandschaft gleicht, karg und weit und leblos. Bei Sonne wirbelt jeder Schritt Staub auf, bei Regen klebt der Matsch unter den Schuhen.