Viele Vorschläge, viele Meinungen Geplante Umbenennung des Jürgensplatzes in Düsseldorf sorgt für Streit

Düsseldorf · Im Bürgerhaus Bilk zweifelten viele an der Notwendigkeit, dem Platz einen neuen Namen geben zu müssen. Dennoch: Der Ratsbeschluss steht. Die Namensfindung ist aber lange noch nicht abgeschlossen, wie der Abend gezeigt hat.

Der Jürgensplatz soll umbenannt werden. Namensgeber Franz Jürgens hatte sich in Düsseldorf in den letzten Kriegstagen gegen das NS-Regime gestellt, sich aber zuvor mitschuldig an Deportationen gemacht.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen

Der Rat hat im März die Umbenennung des Jürgensplatzes und die Findung eines neuen Namens unter Beteiligung der Öffentlichkeit beschlossen. Der ehemalige Oberstleutnant der Schutzpolizei Düsseldorf, Franz Jürgens, wurde in der historischen Darstellung der vergangenen Jahrzehnte als Unterstützer der „Aktion Rheinland“ und der kampflosen Übergabe der Stadt an die Alliierten zum Ende des Zweiten Weltkrieges auf vielfältige Weise geehrt. Im Rahmen einer tiefgreifenden Aufarbeitung der „Aktion Rheinland“ durch die Mahn- und Gedenkstätte wurde jedoch festgestellt, dass Franz Jürgens der nationalsozialistischen Ideologie nahe stand und sich erst in den letzten Tagen des Krieges gegen das nationalsozialistische Regime stellte.