. Kurz nach der Eröffnung seines ersten Marktes saß Yen Dhe Tain weinend im Lager und dachte darüber nach, sich umzubringen. Ausgerechnet der Laden, den er nach seiner Familie benannt hatte, lief überhaupt nicht. Dabei hatte er eine Million Euro investiert, einen großen Gastrobereich mit 200 Sitzplätzen eingebaut und neben asiatischen Lebensmitteln auch ein klassisches Sortiment von Rewe im Angebot. „Aber die Zahlen waren tiefrot“, sagt der 40-Jährige rückblickend. Seiner Frau habe er zu verdanken, dass er an dem Fehlstart nicht zerbrochen sei. Zu der Zeit war gerade der erste Sohn des Ehepaares zur Welt gekommen. Während er nicht mehr handlungsfähig gewesen sei, habe sie ihm gesagt: „Dein Sohn braucht dich! Und gemeinsam kriegen wir das wieder hin.“ Als Yen Dhe Tain diese Geschichte erzählt und dabei wie zum Beweis das Geburtsbändchen seines ältesten Kindes aus dem Geldbeutel holt, sitzt er in seinem Büro an der Immermannstraße über jenem Asiamarkt, der einst zu scheitern drohte – und dann zu einer Erfolgsgeschichte wurde. Mittlerweile gibt es „Tains“ nicht nur in Düsseldorf, sondern auch in Bonn, Bochum und Köln. Die neueste Filiale eröffnet Ende April in Dortmund, auch in Hamburg ist ein Standort in Planung. Zehn Millionen Euro Jahresumsatz macht der in Köln geborene Unternehmer, sieben Prozent davon bleiben als Gewinn übrig. Das ist deutlich mehr als bei Supermarktketten wie Edeka oder Rewe.
Expansion von „Tains“ aus dem Japan-Viertel Düsseldorfer Asiamarkt erobert NRW
Düsseldorf · Seit 2017 an der Immermannstraße, demnächst in vier weiteren Städten: Der unwahrscheinliche Erfolg des Supermarktes „Tains“.
11.03.2023
, 06:00 Uhr