Bauen Kaufen Wohnen Mit diesen Bau-Problemen kämpfte Düsseldorf vor 100 Jahren

Serie | Düsseldorf · Zerstörung, Inflation, Baustoffmangel – nach dem Krieg war die Wohnungsnot groß. Wie die Stadtplanung der 1920er Jahre aussah.

Der Hellweg in Flingern steht mit dem modernen Zeilenbau der vorher typischen Blockbebauung gegenüber, hier ein Foto von circa 1930.

Foto: Stadtarchiv Düsseldorf

Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts war geprägt von zwei Weltkriegen. Hinzu kam eine schwere Inflation und hohe Arbeitslosigkeit, vor allem in den 1920er Jahren. Wie die Stadt vor 100 Jahren aussah, hing natürlich auch mit dem Krieg 1914 bis 1918 zusammen. Die Stadtplanung dieser Zeit reicht jedoch noch weiter zurück, sagt Jürgen Wiener, Professor am Institut für Kunstgeschichte an der Heinrich-Heine-Universität, der sich auch mit lokaler Architekturgeschichte beschäftigt. „Zur Zeit der Reichsgründung 1871 war Düsseldorf wirklich noch ein Dörfchen. Aufgrund der Bevölkerungsexplosion der darauf folgenden Jahrzehnte und den damit verbunden Prognosen, gab es aber einen Plan für die Millionenstadt Düsseldorf“, sagt er. Die städtebaulichen Planungen, die in den 1920er Jahren realisiert wurden, waren noch stark daran angelehnt, auch wenn der Krieg die Lebensrealität der Menschen drastisch verändert hatte. Es wurde bald mehr und mehr Wohnfläche benötigt, die Stadt wuchs. 1922 lebten schon 431 800 Menschen in Düsseldorf.