Die Künstler der 50er- Jahre hatten ihre Info-Börse in der Altstadt. Anlaufstellen waren das „Csikos“ und die „Kreuzherrenecke“. Das lag am Ehepaar Otto und Trude Schuster. Die Wirtsleute kredenzten für wenig Geld Bier, Schnaps oder Speckschnitten. Sie gaben den Künstlern 50 Prozent Rabatt, feierten mit ihnen und ließen sie musizieren. Die Maler und Bildhauer, die allesamt auf dem „Blechtrommelbild“ im Stadtmuseum verewigt sind, lebten von der Hand in den Mund, ersetzten zuweilen die feste Nahrung durch den Gerstensaft und feierten ein alternatives Wirtschaftswunder ohne Kühlschrank und Waschmaschine. Einer von ihnen, der die Szenen festhielt, war Reiner Ruthenbeck, dessen Fotos demnächst in der Zero-Foundation zu sehen sind.
Reiner Ruthenbeck Fotos von Ruthenbeck als Erzählungen der Zeit
Reiner Ruthenbeck dokumentierte die Kunstszene in den 60er-Jahren. Nun wird der Künstler von der Zero Foundation gewürdigt.
16.08.2021
, 06:00 Uhr