Düsseldorf Das Ende einer langen Liebesgeschichte

Der kunstsinnige Steuerberater ist mit 93 Jahren gestorben. 2011 vermachte er seine bedeutende Sammlung dem Museum Kunstpalast.

Kunstsammler Willi Kemp im März 2011 vor Werken aus seiner bedeutenden Sammlung im Museum Kunstpalast Düsseldorf.

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Wer zu Gast bei Willi Kemp war, geriet mit dem Betreten der eleganten Altbauwohnung in einen aufgeheizten künstlerischen Kosmos. Über dem Sofa hing ein echter Cy Twombly, vom Außenlicht ausreichend beschienen war das weiße Zero-Rasterbild an der anderen Wand, und im Flur stand eine Beuys-Skulptur aus Lindenholz. Der Hausherr hackte zur Begrüßung Ingwer für den gemeinsamen Tee klein und begann dabei zu erzählen. Es floss nur so heraus aus ihm, wovon sein Herz voll war. Seine Künstler – den Eindruck gewann man – waren sein Leben wie die eindringlichen Begegnungen, die munteren Atelierbesuche, die Käufe und Kalkulationen. Kurzum waren es schon immer die Erinnerungen, die Willi Kemp beseelten. Erinnerungen, die in jedem Werk stecken, das er einst erworben hatte, bis 1986 noch gemeinsam mit seiner verstorbenen Ehefrau Ingrid.