Handball 2. Liga Handball-Zweitligist Rhein Vikings geht das Geld aus
Düsseldorf · Die Stadt Düsseldorf hat dem Handball-Zweitligisten HC Rhein Vikings den Geldhahn zugedreht. Geldnot zwingt den Zweitligisten nun dazu, sich von teuren Spielern zu trennen.
Der Niedergang des Handball-Zweitligisten HC Rhein Vikings geht unaufhörlich weiter. Nachdem der Kooperationsverein aus ART Düsseldorf und Neusser HV sportlich schwer abgestürzt ist und nach der Hälfte der Saison abgeschlagen auf dem letzten Platz der Tabelle steht, soll es nun auch finanzielle Probleme geben. Nach Informationen der Westdeutschen Zeitung haben die Vikings die Berater ihrer „Besserverdiener“ darüber informiert, dass diese sich in der Winterpause neue Vereine suchen sollen.
Der erste, der das sinkende Schiff verlassen muss, ist Publikumsliebling Vladimir Božić. Der kroatische Torhüter soll sich bereits bei Mitspielern und Vereinsmitarbeitern verabschiedet haben. Als neue Heimat des 35-Jährigen wird der Zweitliga-Tabellenführer HBW Balingen-Weilstetten genannt. Weitere Spieler sollen die Vikings in den nächsten Tagen ebenfalls verlassen.
Nötig wurde der Schritt, weil die Stadt Düsseldorf dem Klub den Geldhahn zugedreht hat. Die Vikings lebten seit ihrem Start zu Beginn der Handball-Saison 2017/18 vor allem dank direkter oder indirekter öffentlicher Gelder. Zum Ende der ersten Saison musste die Stadt sogar noch zusätzliches Geld geben, um kurzfristig entstandene Finanzlücken zu schließen. Doch seit einigen Monaten ist das Verhältnis zwischen Rathaus und Klub schwer belastet. Nun zog die Stadt ihre Konsequenzen daraus und stellte ihre Zahlungen ein.
Vom Spitzenhandball verabschiedet hat sich Düsseldorf aber nicht: Statt weiter auf einen eigenen Klub, setzt sie wie berichtet auf einzelne Events wie den Super Cup zwischen Meister und Pokalsieger oder Länderspiele. Zudem arbeitet sie eng mit dem Bundesligisten Bergischer HC zusammen. Der Klub aus Wuppertal und Solingen trug bereits einige Heimspiele im Rather Dome aus, weitere werden folgen.
Offiziell läuft die Kooperation noch ein weiteres Jahr
Wie es mit den Vikings weitergeht, ist derweil unklar. Dass sie ohne ihre prominentesten Spieler den Klassenerhalt in der zweiten Bundesliga schaffen, erscheint so gut wie ausgeschlossen. Dass das Konstrukt in der 3. Liga am Leben gehalten wird, darf ebenfalls bezweifelt werden. Zwar läuft der Vertrag zwischen ART Düsseldorf und Neusser HV noch ein weiteres Jahr, eine vorzeitige Auflösung würde aber niemanden überraschen. Und selbst wenn sie bestehen bleibt, dann wohl nicht unter dem Namen Rhein Vikings, sondern als HSG Neuss-Düsseldorf, der Name, unter dem die Jugendteams sowie die zweite Mannschaft in der Oberliga spielen.