Der Elektriker kannte die Baustelle an der Luisenstraße schon gut. Seit drei oder vier Wochen arbeitete er dort, koordinierte das Team der Elektrofirma seines Vaters. Als er gerade die Stellen markierte, an denen Steckdosen entstehen sollten, habe der Bauleiter ihn angesprochen. Ob er nicht eben die Stellen an der tragenden Wand markieren könne, an der die Durchbrüche entstehen sollten. „Ich hätte es besser nicht machen sollen, es war nicht mein Gewerk“, sagte der 35-Jährige vor Gericht. „Ich hatte eben die Spraydose in der Hand.“ Also habe er die Striche an die Wand gesprüht, nach den Maßen des Bauleiters. Am 27. Juli 2020 stürzte eben diese Wand ein und mit ihr das ganze Hinterhaus. Zwei Männer starben unter den Trümmern.
Prozess nach Hauseinsturz in Düsseldorf Elektriker markierte Durchbrüche an tragender Wand
Düsseldorf · Im Prozess um den Einsturz des Hauses an der Luisenstraße geht es nun um jeden Handgriff auf der Baustelle.
21.11.2024
, 06:00 Uhr