Ranger aus Düsseldorf Ist der Telekom-Vertrieb an der Haustür seriös?

Düsseldorf · Deutschlands Internet-Marktführer lässt viele Verträge durch ein Düsseldorfer Unternehmen verkaufen. Wir waren mit auf Tour.

Matthias Graf beim Verkauf von DSL-Verträgen: Der 28-Jährige ist Vertriebler bei einem Sub-Unternehmer von Ranger aus Düsseldorf – dem größten Direktvermarktungs-Dienstleister der Telekom.

Foto: Maximilian Nowroth

Morgens, zehn Uhr in Wittlaer: Ein junger Mann mit blendend weißen Sneakern, schwarzem Tablet und magentafarbenem Schlüsselband schreitet zu seinem Arbeitsplatz. Nicht etwa ein Büro oder das Homeoffice – sondern die Haustür von Menschen, die bei ihm einen Internet-Vertrag abschließen sollen. Um seinen Hals baumelt ein Ausweis, darauf ein Foto mit seinem Gesicht, sein Name und der eines bundesweit bekannten Unternehmens. Gestatten: Matthias Graf, „Ihr autorisierter Kundenberater im Auftrag der Telekom“. Der 28-Jährige sieht in seiner Jacke mit dem T-Logo zwar aus wie ein Mitarbeiter von Europas größtem Telekommunikations-Konzern, er ist es aber nicht. Stattdessen ist Graf ein Sub-Sub-Unternehmer. Er arbeitet für ein Kölner Vertriebsbüro, das im Dienst eines Düsseldorfer Unternehmens steht, das für die Telekom arbeitet – und dessen Namen ebenfalls auf seinem Ausweis steht. Gestatten: Ranger, seit 20 Jahren Direkt-Vermarkter des magentafarbenen Internet-Anbieters. Schaut man sich im Internet um, gibt es auch deutlich unhöflichere Bezeichnungen für Ranger. „Drückerkolonne“, „Klinkenputzer“, „unseriös“: Die Kritik ist überall, in Fernseh-Beiträgen, Foren-Einträgen und Verbraucherschutz-Ratschlägen. Der NDR spricht von „Glasfaser-Drückern“, in der „Telekom hilft“-Community gibt es wütende Erfahrungsberichte von Menschen, die sich belästigt fühlen. Und die Verbraucherzentrale Hamburg warnt vor der „Vertragsfalle an der Haustür“. Sind die Düsseldorfer Ranger denn wirklich so schlimm?