Mehrjährige Haftstrafen hat das Landgericht am Freitag gegen zwei Männer wegen einer Doppelvergewaltigung einer 18-Jährigen auf einem Rheinschiff verhängt, das auch als Unterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine genutzt worden war. Alle drei Personen waren aus dem Kriegsgebiet nach Düsseldorf geflüchtet, hatten hier auf dem Rheinschiff eine Bleibe gefunden. Ein 27-Jähriger muss laut Urteil für vier Jahre, ein 38-jähriger Mitangeklagter für drei Jahre ins Gefängnis. Mit diesem Richterspruch ist die Strafkammer nach mehr als drei Monaten Prozessverlauf jetzt im Wesentlichen dem Antrag der Staatsanwaltschaft gefolgt. Die Verteidigung der beiden Angeklagten hatte dagegen jeweils auf Freisprüche plädiert. Mit Rücksicht auf die Persönlichkeitsrechte des Opfers, aber auch der beiden angeklagten Männer, war ein Großteil des Verfahrens unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt worden. Für die Richter stand jetzt aber fest: Unabhängig voneinander sollen sich die Angeklagten innerhalb weniger Minuten damals an der 18-Jährigen sexuell vergangen, die junge Frau nacheinander vergewaltigt haben, dazu jeweils Schiffskabinen als Tatort genutzt haben.