Der Umgang mit den im Düsseldorfer Brauchtum tief verankerten Martinszügen sorgt für Verunsicherung. „Wir waren davon ausgegangen, dass die Kinder mit der Laterne durch die Straßen ziehen können. Doch daraus wird an unserer Schule wohl nichts, obwohl es für Veranstaltungen unter freiem Himmel kaum noch Auflagen gibt“, sagt Katharina F. Nach einigen Protesten werde es nun voraussichtlich ein kurzes Zusammentreffen der Kinder auf dem Hof geben. „Dabei dürfen sie ihre Laternen in der Hand halten und bekommen einen Weckmann – das ist für mich aber kein richtiger St. Martin“, sagt die Mutter eines Zweitklässlers. Dass die Kinder nun im zweiten Jahr in Folge auf den Umzug verzichten müssen, obwohl dieser eigentlich möglich wäre, ist aus Sicht der Düsseldorferin „ein Unding“. Einmal mehr seien es die Kinder, die eingeschränkt würden, während vom Marathon bis zum Sportfest alles wie gewohnt stattfinden könne. Die Begründung, der Aufwand bei den Vorbereitungen sei zu groß, falls es doch noch zu kurzfristigen Absagen kommen sollte, überzeugt sie nicht. „Sämtliche Eltern, mit denen ich Kontakt habe, finden das nicht in Ordnung“, sagt die Mutter.
NRW Viele Martinszüge abgesagt
Düsseldorf · Für die Laternenumzüge gibt es kaum Auflagen. Dennoch wollen sich viele Kitas und Grundschulen auf kleine Feste ohne Umzug beschränken. Das sorgt für Unmut. Die großen Züge in der Altstadt und in Bilk sollen stattfinden.
14.10.2021
, 06:00 Uhr