Außergewöhnlicher Austausch Frau Scholz und Herr Laumann

DÜSSELDORF · Die 78 Jahre alte Düsseldorferin schreibt den NRW-Gesundheitsminister aus einer Pflegeeinrichtung an. Sie will mit ihm über die Pflege sprechen. Und auch über ihr Leben. Dann bekommt sie einen Anruf.

Hildegunde Scholz (links) hat mit dem NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) 45 Minuten lang telefoniert.

Foto: privat/Privat

. Laufen geht seit 2016 nicht mehr. Multiple Sklerose. Besuch? Eher selten. Ihr Mann ist 2020 gestorben, 45 Jahre verheiratet, er war ihr so nah wie niemand sonst es je sein könnte, und plötzlich saß er tot neben ihr, und für sie ist eine Welt zusammengebrochen. Hildegunde Scholz, heute 78, musste sich sammeln und im besten Fall finden, aber wie sollte das jetzt plötzlich gehen, wenn der Halt fehlt? Was jetzt? Wohin? Und: Wie? Ihre Tochter will sie nach Berlin holen, Scholz fragt sich, was sie dort soll, in Berlin, diese große Stadt. Wo sie doch ihr ganzes Leben im Rheinland am Neanderthal verbracht hat, in Erkrath und Metzkausen, ihr Mann hatte einen Friseursalon, und bis zur Heirat hat sie in einer neurologischen Praxis gearbeitet. Und dann drei Kinder bekommen.