Mordkommission ermittelt Fünf Verletzte nach Explosion in Münster
18.9.2019: Nach Angaben der Ermittler war es am Mittwoch um 9.23 Uhr zu der Explosion gekommen. Die Feuerwehr geht davon aus, dass sie durch Gas ausgelöst wurde.
Die Rettungskräfte trugen später noch mehrere unversehrte Gasflaschen aus dem Haus. «Es gibt Hinweise darauf, dass die Bewohnerinnen des Hauses die Explosion absichtlich herbeigeführt haben, als die Beamten heute zur Zwangsräumung erschienen. Möglicherweise wollten sie sich dadurch selbst das Leben nehmen», erklärte der Leiter der von der Polizei gebildeten Mordkommission, Joachim Poll.
Weil die Frauen in Kauf nahmen, auch Unbeteiligte mit in den Tod zu nehmen, ermittelt die Staatsanwaltschaft «wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion mit versuchter Todesfolge», so ein Sprecher der Behörde.
Demnach hätten die Frauen von der Zwangsräumung am Mittwoch gewusst. Ob und wie lange sie die Tat geplant hatten, blieb zunächst unklar. Laut einem Bericht der «Münsterschen Zeitung» hatten sie allerdings vorher noch die beiden Pferde ins Haus geholt. Die Tiere wurden so schwer verletzt, dass ein Amtstierarzt sie einschläfern musste.
Die Frauen wurden schwer verletzt in Krankenhäuser gebracht. Die drei Polizeibeamten wurden durch Lärm und Druckwelle leicht verletzt. Die Gerichtsvollzieherin blieb unverletzt, wie der Direktor des Amtsgerichts auf Nachfrage bestätigte.
Das allein stehende Fachwerkhaus geriet durch die Explosion komplett in Brand. 70 Einsatzkräfte waren nach Angaben der Feuerwehr im Einsatz. Erst am Nachmittag war das Feuer unter Kontrolle. Das Haus wurde weitgehend zerstört beziehungsweise musste von den Rettungskräften für die Löscharbeiten eingerissen werden.
Die Frauen hatten seit längerem Streit mit ihrem Vermieter. Laut Amtsgericht ging es um ausstehende Mietzahlungen. Der Gläubiger setzte die Zwangsräumung durch.