3. Liga Mörschel und KFC trotzen den Störfaktoren

Krefeld · Die Krefelder bezwangen Aufsteiger Türkgücü München verdient mit 1:0.

Freude bei den Uerdingen um KFC-Torschütze Heinz Mörschel (links) nach dessen Treffer zum 1:0 gegen Türkgücü München in Düsseldorf.

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Trotz der Unruhen im Verein hat Fußball-Drittligist KFC Uerdingen zumindest sportlich eine gute Nachricht geliefert. Die Krefelder bezwangen Aufsteiger Türkgücü München verdient mit 1:0. Heinz Mörschel erzielte seinen dritten Saisontreffer und beendete die Serie von vier Spielen ohne Sieg. „Die läuferische und kämpferische Leistung der Mannschaft war krass“, freute sich Trainer Stefan Krämer über die gute Vorstellung seines Teams ungeachtet der Störfaktoren rund um die Mannschaft, der ungewissen Zukunft nach der Ankündigung des Abschieds von Investor Mikhail Ponomarev.

Der Mann des Spiels

René Vollath kennt die Düsseldorfer Arena noch immer sehr gut. Bis zum Sommer stand er hier regelmäßig zwischen den Pfosten, allerdings im Trikot des KFC Uerdingen. Nun hielt er lange seine neue Mannschaft von Türkgücü gegen überlegene Krefelder im Spiel, parierte stark gegen Mike Feigenspan und Christian Kinsombi. Am Ende aber musste er trotz des Lobes eingestehen: „Ich kann mich nicht freuen.“

Die Szene des Spiels

Ein Zuspiel von Gino Fechner, ein Blick, ein Schuss von Heinz Mörschel, der zum Treffer des Tages avancierte. Dass ihm dabei das gegnerische Bein von Alexander Sorge zu Hilfe kam, interessierte später niemanden mehr. Das 1:0 blieb unbeantwortet an diesem Samstagnachmittag. „Ich bin megastolz auf das Team. Der Fußballgott war heute auf unserer Seite“, sagte Mörschel.

Der Aufreger des Spiels

Das Spiel in der Düsseldorfer Arena fand unter Bewährung statt. Eine kurzfristige Vereinbarung im Vorfeld zwischen Stadionbetreiber Dlive und dem Mieter KFC machte die Austragung möglich. Bis Montag muss der Club aber 176 000 Euro Miete nachzahlen, bis Donnerstag dann den Rest der insgesamt 230 000 Euro. Ansonst droht Ungemach.

Die Chronik des Spiels

KFC-Trainer Stefan Krämer nahm den genesenen Christian Dorda wieder als Linksverteidiger zurück in die Startelf. Auch erhielt Mike Feigenspan auf der rechten Seite eine Chance von Beginn an. Im Angriff hieß die einzige Spitze Adriano Grimaldi. Gino Fechner vertrat Patrick Göbel als rechter Verteidiger.

Die Uerdinger begannen schwungvoll, erspielten sich schon in den ersten fünf Minuten gute Abschlussgelegenheiten. Die aktuelle Krise rund um den Verein ließen sich die Fußballer auf dem neuverlegten Rasen in Düsseldorf nicht anmerken. Den Krefeldern gehörten die ersten Minuten. Erst Grimaldi, dann Feigenspan brachten sich früh mit Chancen ins Spiel ein.

Vorteile für die Gastgeber in einer offenen Begegnung, die nach 26 Minuten in Führung gingen. Heinz Mörschel, wieder einmal hinter der Spitze eingesetzt, traf mit einem Weitschuss. Vollath hatte keine Abwehrchance. Der KFC setzte nach, präsentierte sich als siegeswilliges Team, ließ den Münchnern wenig Entfaltungsmöglichkeiten, die hin und wieder aber mit schnellen Kombinationen in den Uerdinger Strafraum vordrangen. Für die Gäste ergaben sich allenfalls Halbchancen, auch wenn der Aufsteiger ab Mitte der ersten Hälfte besser in Spiel kam. Bis Mittwoch hatte der KFC-Gegner noch in der Quarantäne verbracht, zwei Wochen kein Spiel bestritten nach einem positiven Testfall im Team. Die knappe Führung der Uerdinger zur Halbzeit ging in Ordnung.

Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff glänzte Vollath mit einer starken Parade gegen Feigenspans Schuss, der wohl im langen Eck gelandet wäre. Die Gäste störten die Krefelder nun früher, dadurch ergaben sich dahinter mehr Räume für den KFC. Defensiv funktionierte die Mannschaft von Trainer Stefan Krämer ähnlich gut wie zuletzt. Der gegnerische Spieler im Ballbesitz hatte es schwer, in der Uerdinger Hälfte Anspielstationen zu finden. Die Münchner taten sich schwer, sich in Abschlusssituationen zu spielen. Der KFC verteidigte griffig und im Verbund. Von den gefährlichen Sercan Sararer und Petar Sliskovic war nicht viel zu sehen auf Seite von Türkgücü.

Der KFC verpasste die Vorentscheidung. Schlampig spielte die Offensive die Konter aus. Muhammed Kiprit oder Mike Feigenspan schafften es nicht, ihre Mitspieler in Szene zu setzen. Tief durchatmen mussten die Uerdinger nochmal, als Sararer nach einem Sololauf nur den Außenpfosten traf.