Geschlossene Kitas, stillstehende Hilfetelefone, streikendes Pflegepersonal: In weiten Teilen Nordrhein-Westfalens sind Beschäftigte des öffentlichen Dienstes an diesem Freitag in sogenannten „Frauenberufen“ zum Warnstreik aufgerufen. Anlässlich des Aktionstages „Equal Pay Day“ und einen Tag vor dem Weltfrauentag will die Gewerkschaft Verdi im laufenden Tarifkonflikt mit Bund und Kommunen mit einem Warnstreik in frauendominierten Berufen in den Bereichen Erziehung, Soziales und Gesundheit ein Zeichen für mehr Lohngleichheit setzen. Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in NRW ruft ihre Mitglieder in den Kitas auf, sich am Streik zu beteiligen.
Wo wird der Warnstreik spürbar?
Es gehe auch darum, durch bessere Arbeitsbedingungen dem Fachkräftemangel in den Care-Berufen etwas entgegenzusetzen, hieß es von Verdi in einer Ankündigung. Tausende Teilnehmer werden zu Kundgebungen in Köln, Essen, Duisburg, Dortmund und Gütersloh erwartet.
Unter anderem in Köln, Bonn, Essen aber auch in zahlreichen weiteren Kreisen und Städten sollen am „Streiktag der Frauenberufe im Öffentlichen Dienst“ städtische Kitas geschlossen bleiben. Auch die Beschäftigten mehrerer Kliniken im Ruhrgebiet und im Rheinland sind zum Warnstreik aufgerufen. Bestreikt werden sollen örtlich auch weitere soziale Einrichtungen wie Hilfetelefone, Studierendenwerke oder Jugendämter.
Worum geht es im Tarifstreit?
Seit rund vier Wochen streiken Mitarbeiter tageweise in einzelnen Kommunen und Fachbereichen des öffentlichen Dienstes, um Druck im Tarifstreit zu machen. Verdi fordert für Beschäftigte von Bund und Kommunen acht Prozent mehr Entgelt, aber mindestens 350 Euro mehr im Monat, höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten sowie drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber hatten das als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Die dritte Tarifgesprächsrunde beginnt am 14. März in Potsdam.
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