Jugendgefährdung Jugendliche trinken immer häufiger im privaten Kreis

Krefeld · Zu Karneval sind die städtische Jugendhilfe und der KOD gemeinsam am Rand der Umzüge unterwegs und achten auf den Alkoholkonsum von Heranwachsenden

„Kurze“ zum „Aufwärmen“ im Karneval sind nicht niedlich, sondern hochprozentig. Stadt und KOD kontrollieren den Konsum bei Jugendlichen.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

„Feiern ohne Reihern“ und „Bunt statt Blau“ sind Aktionen in der Karnevalszeit, die sich seit Jahren besonders an Jugendliche wenden. In der Vergangenheit war es am Rande der Umzüge häufiger zu Einsätzen für Rettungssanitäter gekommen, die sich vor allem um stark alkoholisierte Jugendliche kümmern mussten. In Verberg musste die Karnevalsgesellschaft vor zehn Jahren gar den Kinderzug absagen, weil sie vor jungen Komatrinkern kapitulieren mussten. Jugendliche von überall her hatten sich über Facebook zum Feiern dort am Kreisverkehr verabredet. Ein fröhlicher Umzug für Kinder und Familien war so zwischenzeitlich nicht möglich. Doch die Zeit ist durch gezielt gewählte Maßnahmen längst vorbei. Dennoch ist der übermäßige Konsum von Alkohol bei Jugendlichen weiterhin ein Problem. Laut DAK landeten im Jahr 2022 17 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung in Krefeld im Krankenhaus. Im vergangenen Jahr waren es immerhin noch 14 Minderjährige.

Viele Jugendliche überschätzten sich und glaubten, Alkohol gehöre zum Feiern und Spaß haben dazu, meint Holger Heynkes von der DAK-Gesundheit in Krefeld. Die Krankenkasse veranstaltet bereits im 15. Jahr die Aktion „bunt statt blau“. Dabei werden die besten Plakatideen von Schülerinnen und Schülern zwischen zwölf und 17 Jahren gegen Alkoholmissbrauch gesucht (Einsendeschluss ist der 31. März). „Alkohol wirkt auf junge Menschen schneller, stärker und länger als auf Erwachsene. Deshalb ist das Komasaufen bei Jugendlichen eine gefährliche Tatsache“, sagt Heynkes.