Nachruf Trauer um Cornelius Schmidt

Krefeld · Der alt-katholische Pfarrer war 42 Jahre lang Seelsorger der Gemeinde “Erscheinung Christi“ und trat 2020 in den Ruhestand. Er wurde deutschlandweit bekannt durch ein anderthalb Jahre währendes Kirchenasyl und durch sein Engagement für das Gemeinwohl

Pfarrer Cornelius Schmidt geht nach 40 Jahren in den Ruhestand, Alt-Katholische Kirchengemeinde ãErscheinung ChristiÒ

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die Alt-Katholische Pfarrgemeinde Krefeld trauert um ihren ehemaligen langjährigen Pfarrer Cornelius Schmidt. Wie jetzt erst bekannt wurde, ist der 71-Jährige am 18. Januar verstorben. Nicht nur wegen seiner stattlichen Größe von  1,94 Meter und seinem breitkrempigen Hut, mit dem er oftmals unterwegs war, war er nicht zu übersehen. Sein Leben lang hat er sich für das Wohl seiner Gemeinde, vor allem der älteren Menschen, eingesetzt, aber auch für die Kinder im Quartier. Durch das Engagement von ihm und seiner Frau Lisa konnte zwischenzeitlich der geschlossene Kinderspielplatz an der Dreikönigenstraße (neben den früheren Hollywood-Kinos) wieder unter  wachsamen Augen geöffnet werden. Der Platz war zuvor wegen Verwüstungen und des Aufenthalts der Trinker- und Drogenszene aus Sicherheitsgründen geschlossen worden.

Deutschlandweit bekannt wurden Cornelius Schmidt und die Kirchengemeinde  „Erscheinung Christi“ im Jahr 2000 durch das anderthalb Jahre währende Kirchenasyl. Er hatte einer kurdischen Mutter mit ihren fünf Kindern Zuflucht vor der Abschiebung in die Türkei in der Kirche gewährt. Nächstenliebe und den Einsatz für die Mitmenschen hatte Cornelius Schmidt in seiner eigenen Familie von Geburt an erlebt. Sein Vater Werner Schmidt hatte als Seelsorger kurz nach dem Zweiten Weltkrieg die Alt-Katholische Gemeinde in Krefeld, unterstützt von seiner Frau Berthilde, wiederbelebt. Mit der Gründung eines Sozialwerks erbauten sie 1957 das Dreikönigenhaus, in dem unter einem Dach Altenwohnungen, Altenheim, Pflegestation, Altentagesstätte und ambulante Krankenpflege vereint waren.