Krise Bäcker in Krefeld sehen keinen Spielraum für Preiserhöhungen

Krefeld · Der Obermeister der Bäcker blickt wegen der steigenden Kosten düster in die Zukunft und fordert Preisdeckel für Energie

Der Obermeister der Bäcker-Innung, Rudolf Weißert, blickt in eine ungweisse Zukunft.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Seine Schürze bindet sich Rudolf Weißert immer noch um. Seine Kinder führen längst die Geschäfte seines Backhauses an der Hückelsmaystraße in Forstwald, doch steht der Endsechziger immer noch gerne am Ofen und packt mit an. Seit 54 Jahren verfolgt er sein geliebtes Handwerk. Seit 1999 ist er Obermeister der Bäcker-Innung Krefeld, die mittlerweile mit ihm an der Spitze auch mit den Vertretungen in Viersen und Neuss verschmolzen ist. Zu Weihnachten beglückt er seine Kundschaft traditionell wieder mit seinem Altbierstollen. Klar, dass der emsige Mann in Unruhe gerät, wenn er an die Krisen denkt, die seine Zunft und alle Gesellschaftsbereiche seit nun mehr fast drei Jahren nacheinander heimsuchen. Erst das Corona-Virus mit den Zwangsschließungen der Gastronomien und Cafés, und jetzt seit einem halben Jahr der Ukraine-Krieg mit seinen vielfältigen Auswirkungen, in erster Linie steigende Preise für Rohstoffe und Energie. „Ich weiß nicht, wo die Reise hingeht“, sagt Weißert im Gespräch mit der WZ. „Es gibt kaum noch einen Spielraum für die Betriebe.“ Der Ton ist ernst. Es geht schließlich jetzt an die Substanz.