Artenschutz Der Tod gehört zum Leben im Zoo dazu

Krefeld · Vor über drei Wochen hieß es Abschied nehmen von der schwerkranken Nashorn-Kuh Nane. Ein Gespräch mit den Tierärzten und Zoodirektor Wolfgang Dreßen über Krankheiten, Einschläfern und das Trauern über Verluste bei Mensch und Tier.

Nashornkuh Nane hat im Krefelder Zoo fünf Jungtiere zur Welt gebracht. Hier war sie Anfang 2017 mit ihrer fünf Monate alten Tochter Najuma zu sehen.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Vor drei Wochen haben sich Zoomitarbeiter und unwissentlich auch Zoobesucher von Nane verabschiedet. Die 31 Jahre alte Nashornkuh war schwer erkrankt, eine Heilung nicht mehr möglich. „Drei Wochen lang haben wir alles versucht, am Ende vergeblich; gemeinsam haben wir im gesamten Team die Entscheidung treffen müssen, sie einzuschläfern“, berichten Tierärztin Dr. Stefanie Markowski und Zoodirektor Dr. Wolfgang Dreßen. Ganz eng eingebunden seien dabei immer die Pfleger, die jeden Tag sehr viel Zeit mit den Tieren verbringen und ihren Zustand genau kennen.  Allen sei das sehr nahe gegangen. „Nicht nur wegen ihrer großen Zuchterfolge, sondern weil Nane eine sehr nette, vertrauensvolle und entspannte Nashorn-Kuh war“, sagt Stefanie Markowski. Geburt, Leben und Sterben – der Kreislauf des Lebens – gehört eben zur Tierhaltung im Zoo dazu.

1992 begann Zoodirektor Wolfgang Dreßen, Biologe und Verhaltensforscher, im Krefelder Zoo – und setzte auf die Haltung von  in der freien Wildbahn stark gefährdeten Spitzmaul-Nashörnern. 1994, mit drei Jahren, kam Nane aus dem Berliner Zoo nach Krefeld.  Lebte hier zunächst mit dem Bullen Jakob; doch erst als der 2003 für den jüngeren Bullen Usoni Platz machte, stimmte die Chemie zwischen den grauen Riesen, die in der Wildbahn als sehr temperamentvoll, aggressiv, aber auch schreckhaft gelten.  Im Februar 2006 kam Davu als erstes Spitzmaulnashorn in NRW zur Welt. Wolfgang Dreßen: „Eine Sensation.“ Bis 2016 brachte Nane insgesamt fünf Jungtiere hier zur Welt.