Bildergalerie 2024 in Bildern: Was in Krefeld alles passiert ist
Ein Bild, das es so schnell wohl nicht mehr zu sehen gibt: Am 23. November kommt es in der Fußball-Regionalliga zum Derby KFC Uerdingen gegen den MSV Duisburg. In der Grotenburg treffen zwei Traditionsmannschaften mit gehöriger Rivalität aufeinander. Die 1:2-Niederlage der Krefelder gerät schnell in Vergessenheit, denn schon kurz nach der Partie geht es einmal mehr weniger um sportliche Themen als um interne Querelen. Der Vorstandsvorsitzende Thomas Platzer wirft Fragen zu möglicherweise fehlenden Einnahmen aus dem Duisburg-Spiel auf, weist den Ticketdienstleister zudem an, etwaige Einnahmen nicht auf die vereinseigenen Konten zu überweisen, sondern auf die der Berateragentur M-Soccermanagement. Der entsprechende E-Mail-Verkehr wird der Presse anonym zugespielt, Platzer erklärt sich öffentlich und löst spätestens damit einen großen Konflikt im Vorstand aus. An eine gute Zusammenarbeit in diesem Gremium ist nicht mehr zu denken. Dabei hatte mit dem Trio Thomas Platzer, Dirk Röthig und Peter Kahstein alles besser werden sollen, nachdem zuvor bereits über Monate ein Machtkampf um die Vorstandsposten herrschte. So oder so: Rein sportlich hat sich die Mannschaft um Trainer René Lewejohann wenig vorzuwerfen, auch wenn am Ende des Jahres in der bereinigten Tabelle (drei Punkte Abzug wegen eines Wechselfehlers im Spiel gegen den Wuppertaler SV) nur 20 Punkte zu Buche stehen. Allerdings bedeutet diese Ausbeute noch immer fünf Punkte Abstand auf den ersten Abstiegsplatz, womit vor der Saison wohl kein Fan gerechnet haben dürfte. Schließlich war lange unklar, ob der KFC aufgrund seiner finanziellen Probleme überhaupt in der Regionalliga starten würde oder ein Gang in die Insolvenz ansteht. Auch jetzt gibt es noch finanzielle Probleme. Diese sollen spätestens dann gelöst werden, wenn Teile des Vorstands ihren Rückzug bekannt geben.
Ein Abend mit bundesweiten Folgen: Am 10. Oktober hat ein 38-Jähriger mit iranischem Migrationshintergrund mehrere Brände in der Innenstadt gelegt und dann den Weg ins Krefelder Cinemaxx gesucht. Dort wird er von zwei Schüssen aus einer Polizeipistole daran gehindert, einen weiteren Brand zu legen. In der Folge entflammt eine Debatte, wie mit straffälligen Schutzsuchenden zu verfahren ist. Die Stadt Krefeld hatte den mutmaßlichen Täter mehrfach abschieben wollen – auch weil er gegenüber Verwaltungsmitarbeitern handgreiflich geworden war. Die Abschiebung war aufgrund fehlender Papiere aber gescheitert.
Niklas Wellen hat bei Olympia allen Grund zum Jubeln: Er gewinnt in Paris mit der Hockey-Nationalmannschaft die Silbermedaille, wird dafür in Krefeld regelrecht gefeiert. Bei den Olympischen Spielen in Paris waren aber auch die beiden Krefelder Fußballerinnen Nicole Anyomi und Lea Schüller erfolgreich. Mit dem Frauen-Nationalteam konnten sie sich über die Bronzemedaille freuen.
Die Bagger kommen: Die Philadelphiastraße wird saniert. Auf diese Nachricht haben viele in Krefeld lange gewartet. Denn über zwei Jahrzehnte wurden die Arbeiten immer wieder neu geplant und dann verschoben. Nun aber soll bis Frühjahr 2027 die Baumaßnahme umgesetzt werden. Die Straße erhält unter anderem endlich Grün und einen besonderen Asphalt, der Lärm reduzieren soll.
Im August gibt die Stadt ihre Ideallösung für die Nachnutzung des früheren Kaufhof-Gebäudes bekannt: Die Volkshochschule soll als Ankermieter und Frequenzbringer in die Immobilie einziehen. Daneben sollen Gastronomie, Handel und Wohnungen für eine Belebung der Innenstadt sorgen. Der Rat hatte der Stadt bereits im Februar das Verhandlungsmandat für die Verlagerung der Volkshochschule erteilt, im Oktober dann auch den Verträgen zugestimmt. Ein Investor soll das Gebäude kaufen und sanieren, die Flächen spätestens 2028 schlüsselfertig übergeben. Für den seit Mai geschlossenen Primark gibt es indes noch keine Lösung.
Nach mehr als 20 Jahren Planung und Verhandlung endlich der Durchbruch: Das Projekt Rheinblick kann starten. Im September nahmen OB Frank Meyer (v.l.), Caroline Sydow-Schmitter (Bauherrin), Enver Hashimi (Bauunternehmer), Ulrich Schmitter (Investor) und Wolf Lebá (Architekt) den ersten Spatenstich vor. Auf dem Gelände am Rheinufer in Uerdingen entsteht jetzt ein Gebäudekomplex mit 43 Eigentumswohnungen.
Es ist das Ende einer Ära: Die Bayer AG zieht sich zum Ende des Jahres aus allen über Jahrzehnte geförderten Krefelder Sportvereinen zurück und untersagt den Clubs fortan die Nutzung der Markenrechte. Die Vereine müssen sich neue Namen suchen. Jörg Heydel, bislang Vorstandsvorsitzender des SC Bayer 05 Uerdingen, braucht zum Jahreswechsel neue Visitenkarten. Auf denen wird dann der Sportclub Krefeld 05 stehen.
Gut voran kommen die Arbeiten am Artenschutzzentrum Affenpark im Krefelder Zoo. Nach dem Richtfest im Juni für ein neues Drei-Arten-Warmhaus wurden im Herbst schon die Stahlnetze über die künftige Außenanlage gespannt. Eröffnung der Anlage soll in der ersten Jahreshälfte 2025 sein.
Ein letztes Mal beschnuppern: Für den Nachwuchs bei den Sumatra-Tigern im Krefelder Zoo heißt es Abschied nehmen. Binnen weniger Wochen geht es im November für Bari nach Frankreich und für Dao nach Irland. Die Geschwister hatten die Zoo-Besucher fast zwei Jahre lang begeistert.
Ein verregneter Samstag war der 3. Februar, doch das Wetter hinderte 12 000 Krefelder nicht daran, sich lautstark gegen Fremdenhass und rechte Parolen zu positionieren. Eindrucksvoll war der voll besetzte Platz der Wiedervereinigung, der Startpunkt des Demozuges bis zum Sprödentalplatz, auf dem die Abschlusskundgebung stattgefunden hat. Einen Monat später gibt es in Hüls noch eine kleinere Demo.
Ein vor allem in der ersten Jahreshälfte beherrschendes Thema war das hohe Grundwasser wie hier in der Rathaus-Tiefgarage. Bei der WZ meldeten sich gerade am Jahresanfang immer wieder Privatpersonen, die über vollgelaufene Keller klagten. Mitte Januar hatte die Stadt deshalb wieder die Pumpen eingeschaltet, die das Grundwasser in die Niepkuhlen abpumpen.
Der Krefelder Westwall steht normalerweise eher für Autoverkehr und Parkraum. Im vergangenen Sommer testete das Stadtmarketing aber neue Möglichkeiten. So glich der Westwall Mitte September einem Boulevard. Tausende Krefelder besuchten im Rahmen des „FestiWalls“ einen Flohmarkt und trafen sich an langen Tischen zum Brunch, nachdem es tags zuvor noch eine „Fête francaise“ gegeben hatte.