Buschwindröschen sind typisch für die hiesige Bruchlandschaft. Und dennoch ist die Anemone nemorosa, so der wissenschaftliche Name, in Krefeld längst eine Seltenheit. Der Nabu Krefeld/Kreis Viersen pflegt seit einigen Jahren eine größere Fläche am Rohrammerdyk mitten im Naturschutzgebiet. Dort am Boden der noch kahlen und Licht durchlassenden Laubbäume schmücken derzeit weiße Blütenteppiche den Waldboden. Michael Müller ist als Naturschützer Nabu-Mitglied und Vorsitzender des Naturschutzbeirates der Stadt Krefeld. Als er vor mehr als zwei Wochen nach den Buschwindröschen schauen wollte, traute er seinen Augen nicht. Abraum vom erdigen Weg, vermischt mit Gestein und Reste von Bauschutt, war auf die Blühfläche geworfen worden. Und nicht nur das. Über mehrere hundert Meter war der befahrbare Weg abgefräst worden, die Baumwurzeln der alten Bäume rechts und links der Strecke abgerissen oder aufgeschlitzt und der Abfall der Aktion rechts und links in die Büsche geworfen worden. Auch die für das Bruchgebiet ökologisch notwendigen und typischen Gräben sind zum größten Teil damit zugeschüttet. „Das ist eine Katastrophe“, sagen Müller und Heino Thies vom BUND, die Ende der letzten Woche entdeckt haben, dass das Gleiche auch vor Kurzem auf dem Flünnertz-, Langen- und Junkersdyk gemacht worden ist – mit eben diesen Schäden.
Hülser Bruch Neuer Umweltfrevel mitten im Krefelder Naturschutzgebiet
Krefeld · Der Nabu und der BUND entdecken auf mehreren Dyks im Wald, dass Wege „abgeschält“, zahlreiche Wurzeln der Bäume abgefräst und die Wassergräben mit dem „Abfall“ zugeschüttet wurden
08.04.2024
, 06:30 Uhr