Klimaschutz Für Krefelds Wärmewende „Stadt auf links drehen“

Krefeld · Fernwärme soll in Krefeld ausgebaut und weitere 2500 Anschlüsse möglich werden. Ein Baustein von mehreren. Um bis spätestens 2045 klimaneutral zu werden, ist eine kommunale Wärmeplanung notwendig. Die wird derzeit erarbeitet

Die neue Fernwärmeleitung ist im vergangenen Jahr am Bockumer Platz vorbei verlegt worden, weil an anderer Stelle der Uerdinger Straße die Leitungen wegen des Neubaus barrierefreier Straßenbahnhaltestellen weichen mussten. Bislang gibt es nur eine Verbindungstrasse in die Innenstadt.

Foto: wz/Heimann

Die Fernwärme wird voraussichtlich ein wesentliches Instrument der Wärmewende in Krefeld sein, denn mit der Wärme aus der Müll- und Klärschlammverbrennungsanlage (MKVA) an der Parkstraße in Uerdingen erfülle Krefeld schon jetzt rund 60 Prozent der Vorgabe nach „grünem Ursprung“ im Sinne des Wärmeplanungsgesetzes. Doch auch Strom, dekarbonisierte Gase wie Wasserstoff und Biogas und die Abwärme der Industrie werden wesentliche Energieträger auf dem Weg zur Klimaneutralität sein, die deutschlandweit bis 2045 und in Krefeld laut Ratsbeschluss schon bis 2035 erreicht sein soll. SWK-Vorstand Carsten Liedtke berichtete im jüngsten Ausschuss für Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit über den Stand zur Wärmewende in Krefeld, für die eine strategische kommunale Wärmeplanung derzeit gemeinsam von Stadt, SWK, Netzgesellschaft Niederrhein (NGN) und dem Büro Drees&Sommer erarbeitet wird. Die Wärmewendestrategie mit Maßnahmenkatalog soll laut Dezernentin Sabine Lauxen im letzten Quartal dieses Jahres der Politik vorgelegt werden.

Das zeitgleich zum 1. Januar in Kraft getretene novellierte Heizungsgesetz und das Wärmeplanungsgesetz sollen Deutschland unabhängig von fossilen Brennstoffen machen. Allein der Wärmesektor ist mit 38 Prozent der zweitgrößte Verursacher von CO2-Emissionen in Deutschland. Allerdings habe die Kommunikation der Bundesregierung im Vorfeld eher für große Verunsicherung bis hin zur Ablehnung der Wärmewende zum Klimaschutz geführt. Ein Fehler, der in Krefeld nicht wiederholt werden solle. „Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit sind das Zieldreieck, bei dem kein Punkt aus den Augen verloren werden darf“, sagt Liedtke – für Firmen ebenso wie für Privatleute.