Fotos Galaktisch und fidel: Jeck in allen Sälen
Am letzten Wochenenende vor Beginn des Straßenkarnevals ging es in den Sälen noch einmal hoch her. Die WZ war mit dabei.
Der Saal des Heinrichstifts in Hüls ist am Freitagabend ein einziger Sternenhimmel.
Funkelnd überspannt er die komplett gefüllten Tischreihen mit Marsmännchen, Engeln, Astronauten, Sternenwesen und andere Außerirdischen.
Der Auftrag des Sechserrats lautet: Ein neues Sternbild, den Peias, im All zu platzieren.
Neben den Hürden, die eine solche Mission mit sich bringt, gab’s auch Heiteres mit irdischeren Problemen von Vereinsmitgliedern auf der Bühne zu erleben.
Durch die unendlichen Weiten des Universums reisten die Besucher im Hülser Heinrichsstift.
Am Inrath ist alles anders! Im Raphaelsheim trifft sich am Samstagabend an der Hülser Straße ein junges Publikum, um mit der Karnevalsgesellschaft Fidele Jröine Jonges zu feiern.
Sitzung mit Tanz am Inrath: Die KG Fidele Jröine Jonges feierte am Samstagabend im Raphaelsheim.
Der älteste Inrather Karnevalsverein, gegründet 1925, ist bekannt dafür, dass er sein Programm mit eigenen Kräften gestaltet.
Jürgen Fischer und Uwe Arndt moderierten die Sitzung der Gesellschaft „Parlament“, dem ältesten Karnevalsverein Krefelds, im Stadtwaldhaus.
Sieben Damen und vier Herren der KG Grenztal fielen auf: Die prächtigen Rokoko-Kostüme sorgten für eine spontane Einladung auf die Bühne.
Die Krefelder Tollitäten fehlten ebenso wenig wie die Stahldorfer Tanzgarde, das Willicher Prinzenpaar oder der Vorsitzende der KG „Grönland“, Fabian Langheim.
Bei der Sitzung der KKG „Nette stölle Jonges“ Goldenen Hirschen am Wochenende begeisterten wieder die Eigengewächse des Vereins— So die „Doof Nuet“ Erich Gitzelmann.
Die zwölfjährige Rebecca feierte ihre Premiere bei den „Nette stölle Jönges“.
Anstatt des Helaus hatten sich die vielen Interpreten das „Breetlook“ und die Raketen mehr als verdient.
Stark war auch die von Johanna und Laura trainierte blau-rote Kindertanzgarde, die Crazy Girls oder die Stimmungssänger, für die Georg Dyba Texte und eine Hommage an Udo Jürgens schrieb.
Eine ungewöhnliche Zeit für eine Kostümsitzung haben die Labersäcke schon.
Am Sonntag um 11.11 Uhr startet ihre 15. Pappnasensitzung.
Für den gemeinnützigen Brauchtumsverein, der sich aus einem Freundeskreis von Männern, die einst gemeinsam zu Schule gingen, entwickelt hat, ist der frühe Zeitpunkt konkurrenzlos.
Es zeigt sich auch darin, dass man mit ca. 400 Gästen ein ausverkauftes Stadtwaldhaus zustande gebracht hat.
Nach dem diesjährigen Motto „Kreuzfahrt und Kutter Kaperfahrt“ hat sich eine bunte Menge an Piraten, Matrosen, Kapitänen und Touristen in Hawaiihemden eingefunden.
Eine Spezialität der Labersäcke ist es, im Verlauf ihrer Pappnasensitzung zwei besonders schön verkleidete Personen aus dem Publikum zum Saalprinzenpaar zu küren.
Die spontane Aktion verhalf dieses Jahr dem Piraten Frank Tichelkamp als Frank II. und Annika Jagusch als Käpt’n Blaubär alias Annika I. zu karnevalistischen Ehren.
Die Oraniendorfer und die Uzvögel, haben schon zum zweiten Mal eine Sitzung gemeinsam veranstaltet.
Motto des diesjährigen Abends im Saal Gietz in Fischeln: „226 Jahre Freud tusame“.
Die Uzvögel von 1900 sind die ältere Gesellschaft, im Jahr 1904 fanden sich die Oraniendorfer zusammen.
Beide gaben in diesem Jahr eine eigene Festschrift heraus.
Die Tanzgarde Stahldorf begeisterte im Saal Gietz auf der Sitzung der GKG Uzvögel und GKG Oraniendorf.
Bei der Prunksitzung der Prinzengarde wurde Willibert Pauels mit dem Närrischen Steckenpferd ausgezeichnet.
Der XXVI. Ritter des Närrischen Steckenpferds ist für den Präsidenten der Prinzengarde ein ganz Besonderer: „Das ist ein Novum! Ein Mitglied der Prinzengarde steigt in den Sattel des Steckenpferds!“
Das Publikum im ausverkauften Seidenweberhaus erlebt am Samstagabend einen ungewöhnlichen Ritterschlag.
Der Steckenpferdritter des Vorjahres, Tom Buhrow, bringt es in seiner Laudatio auf den Punkt.
„Pauels bricht ein Tabu und schafft es, über die eigene Depression öffentlich zu reden. Schweigen bringt nix,“ meint der Intendant des WDR. „Das Problem sind die Normalen“.
Mit stehendem Applaus und Begeisterungspfiffen bedankt sich das Publikum für die persönlichen Bekenntnisse, den Humor und die Lebensweisheit eines vielseitigen Steckenpferdritters.
Zu den Tätigkeiten Pauels gehört schließlich auch, dass er dort regelmäßig zur närrischen Uhrzeit 11.11 Uhr mit dem „Wort zum Samstag“ zu hören ist.
Mit stehendem Applaus und Begeisterungspfiffen bedankt sich das Publikum für die persönlichen Bekenntnisse, den Humor und die Lebensweisheit eines vielseitigen Steckenpferdritters.