Fotos Kaiser-Wilhelm-Museum: Thorn-Prikker-Wandgemälde nach Jahrzehnten freigelegt
Es ist eine Kunstsensation. Nach 40 Jahren hinter einer Verschalung, wird nun das Wandgemälde-Zyklus "Lebensalter" des niederländischen Künstlers Johan Thorn Prikker im Kaiser-Wilhelm-Museum wieder freigelegt. Im Herbst wird es der Öffentlichkeit präsentiert. Die Kölner Restauratorin Melanie Münchau steht auf einem Gerüst, um an dem Wandbild zu arbeiten.
Das Wandgemälde ist erstaunlich gut erhalten. Schäden sind so gut wie gar nicht vorhanden. Lediglich Setzrisse muss Restauratorin Melanie Münchau beseitigen.
Hier eine Nahaufnahme von dem Wandgemälde. Gut zu erkennen: Der Setzriss, der restauriert werden muss.
Ansonsten sind die Farben fast noch in ihrer Ursprungfassung erhalten.
Johan Thorn Prikker (* 5. Juni 1868 in Den Haag; † 5. März 1932 in Köln) war ein niederländischer Künstler, der in den Niederlanden und Nordrhein Westfalen Glasmalereien, Mosaike und Wandgemälde schuf. Unter anderem fertigte er 1928 die Glasfenster in der Krefelder Synagoge an der Petersstraße. Nach der Zerstörung während der Progromnacht 1938 wurde das Fenster 2003 neu angefertigt. Ein weiteres bekanntes Kunstwerk sind die Mosaike im Ehrenhof in Düsseldorf. Sie enstanden 1926. Museumsleiterin Dr. Silvia Martin erklärt die großflächigen Wandmalerien im Kaiser-Wilhelm-Museum im Thorn-Prikker-Saal.
Sein Wandgemälde "Lebensalter" entstand 1923. Es stellt den Lauf des Lebens dar: "Kindheit", "Jugendalter", "Mannesalter" und "Reifes Alter". 1936, vier Jahre nach seinem Tod, verschwand es während der Nazizeit hinter Mauern. 1949 wurde es anlässlich einer Thorn-Prikker-Gedächtnisausstellung wieder freigelegt, um 1976 erneut hinter einer Verschalung zu verschwinden.
Dass das Gemälde so lange hinter Mauern und Wänden verborgen lag, ist von heutigen Standpunkt aus gesehen ein Glücksfall. Das Wandbild war so vor Beschädigungen geschützt und somit auch vor vielen unsachgemäßen Restaurationen.
Für die Kölner Restauratorin Melanie Münchau und Museumsleiterin Dr. Silvia Martin gibt es deshalb allen Grund zu strahlen.
Noch laufen die Restaurierungsarbeiten. Im Herbst sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Die Freilegung der Wandgemälde wurden möglich, weil das Kaiser-Wilhelm-Museum saniert wird. Museumsleiterin Dr. Silvia Martin lud ein, den Fortschritt der Bauarbeiten im Museum zu besichtigen.
Es wird noch fleißig gewerkelt. Hier zieht ein Maurer ein Stück Wand hoch.
An der dezentralen Klimaanlage wird noch gearbeitet ...
... und im alten wie im neuen Haupteingangsbereich des Museums sieht es auch noch sehr nach Baustelle aus.
Im Bereich der Dachaufstockung sind mehrere hundert Quadratmeter neue Nutzfläche entstanden.
Doch mancherorts sind die Arbeiten schon weit fortgeschritten. Der zukünfige Arbeitsraum des Restaurators ist mit großen Oberlichten versehen.
Licht und Schatten - die Oberlichten im Raum des Restaurators wie sie unser Fotograf sah.
Die stellvertretende Museumsleiterin Dr. Silvia Martin (r.) zusammen mit Angela Naebers vom Fachbereich Gebäudemanagement der Stadt Krefeld stehen im umgebauten Dachbereich über einem der Oberlichtsääle des Museums.
So sieht der Blick nach oben in den noch verhangenen Dachbereich über einem der Oberlichtsääle des Museums aus.
Das neue Treppenhaus ist im Rohbau schon fertig.
Blick seitlich auf das neugebaute Treppenhaus. Den genauen Eröffnungstermin des Kaiser-Wilhelm-Museums im Herbst werden wir ihnen auf www.wz-krefeld.de bekannt geben.