Elfrather See Kein Badesee mehr in Elfrath?

Die seit Jahren am E-See lebenden Wildgänse zwingen Krefelds Politik in die Knie.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Für den Elfrather Badesee scheint es keine Zukunft mehr zu geben. Die Stadt Krefeld hat für die Sportausschusssitzung am 23. April eine Vorlage eingereicht, in der sie die sofortige Aufgabe unf Entwidmung des Badesees fordert.

Die Politik kapituliert damit vor der seit Jahren am Ufer des Badesees lebenden Population von Grau- und Kanadagänsen. Diese sorgen mit ihrem Kotablagerungen für eine Verunreinigung des Wassers. In der Vergangenheit kam der Elfrather See dadurch immer wieder durch seine schlechte Wasserqualität in Verruf.

Dabei wurde von Seiten der Stadt in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von Maßnahmen in die Wege geleitet, um die Situation zu verbessern. Doch Weder die Ansiedlung der Wildgänse auf der Insel im nördlichen Teil der Regattastrecke, noch die Vergrämung der Gänsepopulation durch den Einsatz eines Greifvogels und auch nicht das Aussetzen des regelmäßigen Mähens der Wiesenflächen am Ufer erwiesen sich dabei als erfolgreich.

Zwar brachte zuletzt ein neues Verfahren zur Bejagung der Wildgänse unter Zuhilfenahme von Schalldämpfern, Kleinkalibern und Tarnkleidung eine erhöhte Abschussquote (158) mit sich, trotzdem bezweifelt man auf Seiten der Stadt, dass „eine erhöhte Abschussrate, eine langfristige Reduktion des Bestandes bewirken wird“.

Somit scheint auch die letzte Maßnahme zur Rettung des Elfrather Sees als Badeort verpufft zu sein. „Ich hatte gehofft, dass die Bejagung das Problem mit den Wildgänsen lösen würde“, sagt Marc Blondin. Der CDU—Ratsherr erwartet als Vorsitzender des Sportausschusses eine heftige Diskussion über den Vorschlag der Stadt, den Badesee endgültig aufzugeben.

„Der Ausgang ist vollkommen offen“, sagt Blondin, der generell nichts gegen die Gänse hat, aber auch zu bedenken gibt, dass bei einer Schließung des Badesees und der damit einhergehenden Akzeptanz der Gänse-Population weitere Probleme für die Landwirte entstehen könnten.

„Ich gehe davon aus, dass die Landwirte, die ihre Nutzfelder in der Nähe das Badesees besitzen, weiterhin der Gänseplage ausgesetzt sein werden“, so Blondin. Anders als in anderen Regionen erhalten die Landwirte rund um den Elfrather See derzeit keine finanzielle Entschädigung für die durch die Nahrungssuche der Gänse auf den Feldern entstehenden Schäden.

Für den CDU—Ratsherr ist klar, dass die derzeitige Situation hätte schon vor Jahren vermieden werden können, wenn die Idee der Krefelder Unternehmer Gerald Wagener (Schneekoppe) und Torsten Toeller (Fressnapf), einen Freizeitpark am Elfrather See zu bauen, hätte realisiert werden können. Zur Umsetzung kam es jedoch nie, weil die Unternehmer im Juli 2013 von ihrem Vorhaben absahen.