Kommentar Wen erreichen die „Klima-Kleber“?

Meinung | Krefeld · Wenn die „Klima-Zeitbombe“ tickt, muss mehr getan werden. Doch was bringt das Festkleben auf der Straße? Ein Kommentar nach dem Protest in Krefeld.

In Krefeld war die Gladbacher Straße blockiert worden.

Foto: Leonhard Giesberts

Ganz klar, der Protest für einen besseren Klimaschutz muss laut und deutlich sein. Dass gerade mit Blick auf die kommenden Generationen mehr und schneller etwas getan werden muss, können wohl viele nachvollziehen – der Protest in Form des Festklebens auf dem Asphalt hingegen mag auf weniger Zustimmung treffen. Wohl besonders bei den Menschen in Krefeld, die sich plötzlich im Verkehrschaos wiederfanden. Wer im Alltagsstress Verständnis für die großen Fragen zeigt, war vermutlich schon vorher überzeugt. Doch eine Befürchtung liegt näher: Dass die Klimaaktivisten, die sich in Kleingruppen auf die Straße kleben, eben nicht jene überzeugen, die mit ihrem Verhalten im Alltag eine Menge bewirken könnten. Dass diese Aktionen viel mehr ein gefundenes Fressen für diejenigen sind, die Interesse an tieferen Gräben haben.