Natur- und Artenschutz Knapp 3000 Wegraine sind in Krefeld verschwunden

Krefeld · Biologische Station stellt erste Untersuchungsergebnisse im Naturschutzbeirat vor. Ziel ist es, blühende Ackerrandstreifen für Insekten, Amphibien, Vögel und Pflanzen wieder herzustellen. Doch das Personal dafür fehlt laut Stadt.

So wie hier am Rohrammerdyk in der Vergangenheit, reicht die Ackerfläche bis an den Weg, der ursprüngliche Wegrain fehlt.

Foto: Bischof/Andreas Bischof

In Kempen und Meerbusch ist eine blühende Vielfalt am Wegesrand inzwischen wieder öfter zu sehen. Aktuell plant Meerbusch drei überflüssige Wirtschaftswege mit wenig Aufwand naturgerecht zurückzubauen, damit sich wieder ein naturnahes Ökosystem für Insekten, Amphibien, Vögel, kleine Wildtiere und Wildblumen entwickeln kann. Die biologische Vielfalt hat im Laufe der vergangenen Jahrzehnte stark abgenommen, so auch in Krefeld. 2911 Objekte insgesamt (in einer Größe von 613,5 Hektar) hat Jochen Schages von der Biologischen Station in Wesel im Rahmen seiner Recherche identifiziert, 1950 Objekte davon in städtischem Besitz, die laut Katasterplänen und Luftbildaufnahmen Schritt für Schritt aus der Landschaft verschwunden sind.

Die Stadt hatte ihm den Auftrag übertragen, nachdem im Mai 2020 auf Antrag der Grünen der Umweltausschuss die „Nutzung und Wiederherstellung der Biotoplinienfunktion von städtischen Wegrainen“ beschlossen hatte. Im ersten Schritt sind nun die im städtischen Eigentum stehenden und nicht mehr vorhandenen Flächen ermittelt worden.