Barrieren im öffentlichen Raum abzubauen und bei Neuplanungen eine barrierefreie Nutzung sicherzustellen, ist das Ziel der UN-Behindertenrechtskonvention. Die wurde 2008 von der BRD ratifiziert und steht damit im Rahmen eines Bundesgesetzes. Dass im Straßenraum in Krefeld da noch einiges im Argen liegt, hatte der Fußverkehrs-Check im Jahr 2021 gezeigt, an dem sich die Stadt Krefeld beteiligt hatte. Die Fraktion der Grünen machte zwei Jahre später jetzt die Probe aufs Exempel und lud Jeanette Merkel und Franz Gleitzel als Sachverständige in Sachen Barrierefreiheit zu einem Stadtspaziergang ein. Beide sind körperlich gehandicapt und arbeiten deshalb unter anderem in der Arbeitsgemeinschaft Bau des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes mit und beraten ebenso die Stadt bei öffentlichen Baumaßnahmen.
Die beiden trafen sich mit der planungspolitischen Sprecherin der Grünen, Heidi Matthias, vor dem Hauptbahnhof. „Schon der Eingang in die Innenstadt wurde ihnen nicht leichtgemacht“, sagt Heidi Matthias. Auf dem Übergang des stark befahrenen Ostwalls weise keine Blindenspur auf einen Übergang hin, kein akustisches Signal ertöne bei der Grün-Schaltung der Fußgängerampel – und das bei einer breiten Kreuzung mit Schienen- und Busverkehr in beide Richtungen. Eine Kreuzung weiter Richtung Kölner Straße gibt es zwar ein akustisches Signal. Allerdings so leise, wie beim Fußgängercheck vor zwei Jahren moniert wurde, dass es bei dem Verkehrslärm nur schwer zu hören war.