Meinung | Krefeld · Die Wohnstätte will auf dem früheren Büttner-Areal Mehrfamilienhäuser bauen - und reiht sich damit ein in die Baupolitik weitsichtiger anderer Kommunen, die statt neue wertvolle Naturfläche zu versiegeln, auf bereits versiegelten Boden neu baut.
19.04.2022
, 07:00 Uhr
Das sind ja mal gute Nachrichten aus dem Planungsausschuss. Auf dem früheren Werksgelände der Büttner-Werke an der Parkstraße in Uerdingen sollen ab spätestens 2025 rund 200 neue Wohnungen gebaut werden, darunter auch öffentlich geförderte. Die Politik hat jüngst einem städtebaulichen Realisierungswettbewerb zugestimmt. Die Wohnstätte hat das Areal gekauft, auf dem unter anderem auch als Alternative zum Stadthaus der Fachbereich Planen und Bauen der Stadtverwaltung schon seit Jahren als Mieter untergebracht ist.
Mein Kollege Werner Dohmen hatte im Zusammenhang mit der früheren Kaserne im Forstwald an gleicher Stelle vor kurzem kommentiert, dass die Stadt bei der Umnutzung ehemaliger Militärflächen in NRW im Vergleich zu anderen Städten den Möglichkeiten weit hinterher hinkt. Ebenso ist das bei der Umwandlung alter Firmenbrachen. Bundesbauministerin Klara Geywitz wirbt aktuell dafür, statt immer rarer werdende Naturflächen als Bauland auszuweisen, unwiederbringlich zu versiegeln und Einfamilienhäuser darauf zu bauen, was Energieverbrauch und Treibhausgasemmissionen weiter in die Höhe treibt, bestehenden Wohnraum zu verdichten und bei Neubauten auf alten Flächen mehrgeschossig zu bauen statt nur zweigeschossig. Eine Diskussion, die vor Jahren schon von den Grünen in Krefeld angefacht wurde und für die sie damals viel Spott und Ablehnung vor allem von CDU und FDP erhalten haben. So ändern sich glücklicherweise die Zeiten.