Krefeld investiert pro Jahr 160 000 Euro in Erhalt des Denkmals Burg Linn: Auch nach 900 Jahren ist das Gemäuer noch ziemlich stabil

Krefeld · Weit über Krefelds Grenzen hinaus ist die Burg Linn ein Begriff. Die Stadt lässt sich den Erhalt des Denkmals einiges kosten.

Die Burg Linn ist rund 900 Jahre alt. Zuvor stand an gleicher Stelle eine Motte, also ein hölzerner Wehrturm auf einem künstlichen Hügel 

Foto: Weihrauch, Roland/Roland Weihrauch

Krefelds wohl bekanntestes Wahrzeichen ist die Burg Linn. Weit über die Stadtgrenzen hinaus zieht das trutzige Gebäude viele Ausflügler an. Die ehemalige kurkölnische Landesburg ist rund 900 Jahre alt und damit eine der ältesten Burganlagen überhaupt am Niederrhein. Rein äußerlich scheint ihr der Zahn der Zeit wenig anhaben zu können. Doch Sommerferien-Besucher aus dem nahen Düsseldorf meinten jüngst erkannt zu haben, dass die ursprünglich als Stammsitz des freiadeligen Herren von Linn errichtete Feste an einigen Stellen nicht mehr ganz so stabil wirkt und meldeten sich besorgt bei unserer Zeitung. Ann-Katrin Roscheck vom Presseamt der Stadt Krefeld kann sie jedoch beruhigen.

„Zurzeit sind keine relevanten Schäden bekannt. Entsprechend ist die Burg Linn für Besucherinnen und Besucher des Museumsbetriebs uneingeschränkt zugänglich“, betont Roscheck. Das war längst nicht immer so:  1704 wurde die Wasserburg in Folge des spanischen Erbfolgekrieges durch einen Brand stark zerstört. Für lange Zeit kam danach gar kein richtiger Wiederaufbau zustande. Über 260 Jahre lang hatte die Burg zum Beispiel keinen Dachstuhl. Erst während des Zweiten Weltkrieges legte Heimatforscher Albert Steeger die überwucherte Ruine Stück für Stück frei. Und erst in den 1950er Jahren erhielt sie endlich provisorische Flachdächer, sodass die Mauern besser vor Wind und Wetter geschützt waren. Diese Dächer wurden allerdings relativ schnell schadhaft und deshalb bis 1993 durch haltbarere Steildächer ersetzt. Sie prägen das Gesicht der Anlage bis heute. Landesmittel und Spendengelder halfen damals bei der Finanzierung.

Hausmeister kontrolliert den Zustand der Anlage