Zunächst gab es kein Wort der Entschuldigung Cinemaxx verweigert Familie mit behindertem Sohn Zutritt

Krefeld · Am Montag wollte Yvonne Heinz mit ihrem Sohn einen Film ansehen. Doch weil dieser Spezial-Nahrung im Rucksack hatte, auf die er medizinisch angewiesen ist, durfte er nicht in den Saal. „Das ist Diskriminierung“, sagt die Mutter.

Das Cinemaxx am Hauptbahnhof hat sich am Ende doch entschuldigt.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Enttäuschung trifft es wohl am besten, wenn Yvonne Heinz an ihren letzten Kinobesuch im Cinemaxx Krefeld denkt. Das liegt nicht daran, dass sie einen schlechten Film gesehen hat, nein, sie hat gar keinen Film gesehen. Der Zutritt zum Kino wurde ihr und ihrem behinderten Sohn Julian Lukas verweigert. Der Grund: Der 17-Jährige muss aufgrund einer sehr seltenen Stoffwechselerkrankung, Glukose-Transporter-1-Defekt, eine strenge Diät einhalten, die bedingt, dass sein Blutzucker-Gehalt im Gehirn auf einem gleichmäßigen Level bleibt. Dafür ist er auf spezielles Essen angewiesen, das er, wenn der Blutzuckerspiegel sinkt, schnellstmöglich zu sich nehmen muss. „Tut er dies nicht, kann das schlimmstenfalls zu epileptischen Anfällen führen“, sagt Yvonne Heinz.