Einmal ist Ahmad Sohrab Sarvary in seiner ersten Zeit in Deutschland in eine Kirche gegangen, es war eine evangelische Kirche, aber das war eigentlich egal, denn allzu viel macht er sich ohnehin nicht aus der Institution. Dafür hat er zu viel schlechte Erfahrungen mit Religion gemacht. Sarvary ging also in diese Kirche, um ein bisschen Ruhe zu finden. Er wollte sich zu den anderen Gläubigen setzen, dazugehören, ein wenig Gemeinschaft. Aber die anderen deuteten ihm an, dass hier und dort kein Platz für ihn sei. Obwohl es dreimal gepasst hätte, wie er findet. „Sie haben mich abgewiesen“, sagt Sarvary an diesem Tag in Krefeld, an dem wir ihn im Fachbereich Integration der Stadt an der Hansastraße treffen. Eine Momentaufnahme nur, aber ein ordentlicher Tiefschlag, der Jahre später noch zu lesen ist, wenn er davon spricht. „Das liegt nicht an Religion, das liegt nur an Menschlichkeit“, sagt Ahmad Sohrab Sarvary. Er muss es wissen.
Integration Der nimmermüde Kämpfer
Krefeld · Wie Ahmad Sohrab Sarvary von Afghanistan nach Krefeld kam – und hier mit seiner Familie einen Weg gefunden hat
26.05.2024
, 16:13 Uhr