„Darf ich zum Abschluss um etwas Kleingeld bitten?“ Fragend hält Federico Tolli mir nach einem langen Gespräch in der WZ-Redaktion an der Rheinstraße den Pappbecher hin. Der 51-Jährige – unrasiert, hageres Gesicht, tiefdunkle Augen, bekleidet mit einem alten Jackett und grauem Hemd – ist obdachlos und verdient sich seit einigen Jahren einen Teil seines Lebensunterhalts mit Betteln. Dass nicht alle Menschen bereitwillig ihr Portemonnaie für ihn öffnen, kalkuliert er ganz nüchtern ein. Sprüche wie „Geh‘ lieber arbeiten“ höre er oft, doch so etwas nehme er nicht persönlich: „Das gehört zum Berufsbild als Bettler dazu“, sagt er und lächelt. Wirklich verletzend sei es, wenn die Menschen ihn ganz einfach ignorieren.
Federico Tolli wollte Priester werden. Es kam anders Ein Bettler, der Hoffnung hat
Krefeld · Federico Tolli (51) strebte das Priesteramt. Doch dann entwickelte sich das Leben des Wahl-Krefelders in eine völlig andere Richtung.
23.12.2023
, 08:00 Uhr