NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer will den Ausbau von Radwegen im Land voranbringen und dafür bürokratische Hindernisse aus dem Weg räumen. Für Andreas Domanski und Karl-Heinz Renner vom ADFC Krefeld-Kreis Viersen und dem Krefelder Fahr-Rad-Aktionskreis nichts Neues: Bund und Land hätten schon vor Jahren hohe Fördermittel bereitgestellt. „Dass der kommunale Ausbau der Infrastruktur bisher nicht in Schwung kam, liegt einerseits an den immer weiter zurückgefahrenen Personalressourcen im Planungs- und Baubereich, andererseits in der Blockadehaltung politischer Mehrheiten, die häufig und im Widerspruch zu der von Bund und Land ausgegebenen Maxime immer noch dem Autoverkehr oberste Priorität geben“, kritisieren sie.
Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte mit Sitz in Krefeld (Vorsitzender ist Oberbürgermeister Frank Meyer) hätten sich eigentlich dazu verpflichtet, im Konfliktfall bei Planungsentscheidungen dem Radverkehr gegenüber dem motorisierten Individualverkehr den Vorzug zu geben. Die Realität sehe, so der Krefelder ADFC, anders aus: „Ampelschaltungen werden in ihrer Leistungsfähigkeit häufig immer noch für den Autoverkehr optimiert und die Benutzungspflicht auf rechtswidrigen oder durch Baumwurzeln unbenutzbar gewordenen Radwegen wird oft nicht aufgehoben, weil Radfahrende auf der Fahrbahn sonst den Verkehrsfluss stören würden.“