Sunny Okoh läuft die Zeit davon. Wegen eines Rechtsstreits mit der Altkatholischen Gemeinde als Vermieter hatten er, seine Frau und die gemeinsamen drei kleinen Kinder im Februar zunächst die Kündigung für ihre Wohnung am Ostwall erhalten. Wegen der strittigen hohen Nebenkostenabrechnungen aus den Jahren 2019 und 2020 geriet die Familie in Verzug und schaltete im vergangenen Herbst hilfesuchend den Mieterschutzbund ein. Der habe den Vermieter wiederholt auf die defekte Heizung von Beginn des Mietverhältnisses im Oktober 2018 an hingewiesen wie auch auf die seit geraumer Zeit starke Schimmelbildung, in deren Folge das zweitälteste Kind zweimal wegen großer Atemnot mit dem Notarzt ins Helios-Klinikum gebracht werden musste. Doch statt die Gründe für die hohen, für Okoh nicht plausiblen Nebenkostenabrechnungen und die darauf fußende Mietminderung um 80 Prozent ab vergangenen Mai zu klären, hat die vom Vermieter beauftragte Anwaltskanzlei eine Räumungsklage erwirkt. Ende September muss die Familie Okoh ausziehen. Eine Wohnung in Krefeld ist jedoch seit Monaten für die afrikanische Familie nicht zu finden. Weshalb sie sich jetzt an die WZ wandte.