Stadthistorie Das Floh‘sche Haus wechselt in den Besitz eines großen Immobilienfonds

Krefeld · Das 1766 für Johann von der Leyen erbaute Wohnhaus ist Ausdruck des einstigen Reichtums der Samt- und Seidenstadt. 60 Jahre lang war es im Besitz der AOK, die im vergangenen Herbst ihr ganzes Immobilienportfolio an die FOM Invest GmbH verkauft hat.

Das „Floh‘sche Haus“ an der Friedrichstraße ist ein gut erhaltenes Beispiel für die einstigen Prachthäuser der Fabrikantenfamilien.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Wer zu Fuß zum Rathaus über die Carl-Wilhelm-Straße geht, kommt an der Ecke Friedrichstraße 27 an einem roséfarben gestrichenen spätbarocken repräsentativen Wohnhaus vorbei. Das wurde ursprünglich 1766 im Rahmen der fünften Stadterweiterung Krefelds durch Johann von der Leyen, dem Schwiegervater des späteren Besitzers Peter von Lövenich, gebaut – und hat Stadtgeschichte geschrieben. Es ist eins der letzten erhaltenen Beispiele für die einst prächtige Friedrichstraße, die Wohnsitz bekannter Fabrikanten-Familien war, wie Von der Leyen, Floh, Scheuten, von Loevenich, Scheibler, de Greiff, Heydweiller und Sohmann. König Friedrich I. von Preußen hatte nach einem Besuch in Krefeld finanzielle Anreize dafür versprochen, wenn es auf der neuen Friedrichstraße preußisch gediegen in der Architektur zugehen würde. Heute ist dort sowie nebenan in der früheren letzten kleinen Markthalle Krefelds der Sitz der AOK Rheinland. Doch nicht mehr lange.

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